Leuchttürme an der Ostsee

Leuchtturm Staberhuk (Insel Fehmarn)
Leuchtturm Staberhuk/Fehmarn

Der Fels in der Brandung

Sie werden immer wieder gern besucht und zieren wohl jedes Fotobuch nach einem Ostsee­urlaub: die Leuchttürme, die seit Jahrzehnten an den Meeres­küsten zu jeder Jahreszeit Wind und Wetter trotzen. Ob aus Backstein oder Stahl, ob grün, rot oder gestreift – schon von weitem sichtbar grüßen sie mit ihrem ganz besonderen Charme, der maritimes Lebens- und Heimatgefühl ausstrahlt.

Wie funktioniert ein Leuchtturm?

In Hafeneinfahrten und in Küstennähe dienen Leuchttürme oder auch „Leuchtfeuer“ Schiffen als Navigations­hilfe. Um bei wichtigen oder gefährlichen Stellen rechtzeitig den Weg zu weisen, sind sie besonders hoch gelegen. Leuchtstärke und Lichtfarbe sorgen zusätzlich für eine bessere Orientierung.
Interessant: Jedes Leuchtfeuer besitzt eine eigene Kennung, die sich aus der Abfolge der Lichtsignale und der dazwischen eingehaltenen Pausen zusammen­setzt. Dank dieser Informationen macht ein entsprechendes Verzeichnis die meisten Leuchtfeuer einfach identifizierbar.

Vorgänger des Leuchtturms: Das erste Leuchtfeuer

Als die Seefahrt noch in den Kinder­schuhen steckte und noch lange nicht an einen elektronisch betriebenen Leuchtturm zu denken war, wurden einfache Fackeln genutzt, um Schiffen den sicheren Weg in die Häfen zu weisen. Daraus wurden offene Feuer, die schließlich durch Gaslichter ersetzt wurden. Linsen oder Spiegel bündelten das Licht und sorgten so für eine noch weitere Sichtbarkeit des Feuers.

Blick in die Weite von der Aussichtsplattform
Aussichtsplattform Leuchtturm Warnemünde
Ausstellung in Warnemünde
Ausstellung in Warnemünde
Ausstellung zu Leuchtmitteln in Darßer Ort
Ausstellung zu Leuchtmitteln

Leuchtfeuer – unterschieden wird zwischen

  • Seefeuern (zur Ankündigung des nahenden Festlands)
  • Orientierungsfeuern (zur Orientierung und Positions­bestimmung in Küstennähe)
  • Feuern zur Markierung eines engen Fahrwassers

Baustil von früher bis heute

Noch vor der Industrialisierung wurden Leuchttürme in den meisten Fällen gemauert. Als sich jedoch der Metallbau immer mehr etablierte, wurden wind­beständige Konstruktionen aus Gusseisen, Schmiedestahl und später auch aus gegossenem und gewalztem Stahl hergestellt. Die heutigen Leuchttürme sind vorwiegend aus Stahlbeton, nur selten werden sie aus glasfaser­verstärktem Kunststoff hergestellt. Vor allem bei größeren Bauten werden die als „Lampenhaus“ oder „Laterne“ bezeichnete Lichtanlage und Optik meistens aufgesetzt.

Traumberuf Leuchtturmwärter?

Nicht selten umweht Leuchttürme ein Hauch von Nostalgie und der Beruf des Leuchtturm­wärters weckt romantische Vorstellungen von einem zufriedenen Leben in Unabhängigkeit und idyllischer Abgeschiedenheit. Doch aufgrund des rasanten technischen Fortschritts ist der Beruf schon lange fast ausgestorben: Das Bedien­personal, das früher häufig in den historischen Turm­konstruktionen oder in unmittelbarer Nähe lebte, wird nun von zentralen Stationen, sogenannten „Verkehrs­zentralen“, ersetzt. Schon seit Ende des 20. Jahr­hunderts existiert der Beruf in Deutschland nicht mehr.
Lediglich bei Bedarf werden Leuchttürme noch „per Hand“ gewartet, nur noch ganz wenige Türme machen aufgrund besonderer Gegebenheiten die regel­mäßige Anwesenheit eines Wärters notwendig.
Ausnahmen stellen technische Störungen dar: Wenn das GPS, die Elektronik oder die Strom­versorgung ausfällt, sind die Kenntnisse eines Leuchtturm­wärters unersetzlich.

Der Leuchtturm von heute

Die ehemaligen Personal­räume und die Aussichts­plattform werden für den Betrieb des Turms nicht mehr gebraucht: Viele laden heute zu einem Besuch mit Kaffee und Kuchen oder einem Ausstellungs­rundgang zur Geschichte des Leuchtturms ein. Nicht selten werden Leuchttürme auch als Unterkunft vermietet oder geben Hochzeiten einen maritimen Rahmen.

Stufen schlängeln sich in die Höhe
Treppenhaus
Leuchtturm Sassnitz (Insel Rügen)
Leuchtturm Sassnitz/Rügen
Marienleuchte Fehmarn
Marienleuchte Fehmarn

Besuchen Sie die wunder­schönen Leuchttürme an der Ostsee! Einige sind begehbar: Steigen Sie die steilen Stufen hinauf und genießen Sie den Blick auf das weite Meer!
Wir haben Ihnen nachfolgend eine Übersicht der schönsten Türme zusammen­gestellt:

Leuchttürme an der Ostsee (Auswahl)

Bastorf bei Kühlungsborn:

Dahme

Fehmarn:

Fischland-Darß-Zingst:

Insel Rügen:

Travemünde:

Warnemünde:

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)