Muscheln an der Ostsee

Muschelschalen gehören zum Meer wie die salzige Brise und der Schrei der Möwen. Sammeln und bewundern Sie beim Strand­spaziergang diese filigranen Kunstwerke der Natur!

Muscheln stehen bei Möwen auf dem Speiseplan
Möwe verspeist eine Muschel
Muschelschalen
Muschelschalen am Ufersaum
Muschelschalen
Muschelschalen am Ufersaum

Muscheln bestehen aus zwei Schalen­hälften, die fest durch ein Band und einen Schließ­muskel verbunden sind. Zur Nahrungs­aufnahme sind die Schalen leicht geöffnet, mit dem einströmenden Wasser werden Sauerstoff und Plankton aufgenommen. Bei Gefahr wird die Schale so schnell wie möglich geschlossen.
Für den Menschen sind Muscheln Nahrungs­mittel – auch bei den Möwen steht die Muschel regel­mäßig auf dem Speiseplan.
Muschelschalen sind beliebtes Souvenir, sie werden gern als Ausgangs­material für Schmuck oder Dekorationen genutzt. Früher gab es sogar Muschelgeld.

Gemeine Herzmuschel
Gemeine Herzmuschel

Gemeine Herzmuschel

Nach dieser Schönheit braucht man an der Ostsee wahrhaftig nicht lange zu suchen! – Zu jeder Jahreszeit tummeln sich unzählige Vertreter ihrer Art in verschiedenen Größen und Farben im weichen Strandsand. Schimmert es weiß bis trübweiß auf dem Weg zu Ihrem Handtuch? Dann haben Sie wahrscheinlich schon eine Herzmuschel gefunden!

Oft bezaubern diese filigranen Strand­bewohner Badegäste und Spazier­gänger aber auch in leuchtenden Gelb- und Brauntönen oder einem zarten rötlichen Schimmer. Sie werden in der Regel nicht größer als fünf Zentimeter und leben eigentlich ein bis drei Zentimeter tief im Meeres­boden vergraben. Sie sind ganz genau genommen eigentlich nur die „Hälfte ihrer selbst“. Denn die Muscheln, die wir als „gemeine Herzmuscheln“ so begeistert aus dem Sand sammeln, bestehen aus zwei geschlossenen Schalen­hälften, die im Querschnitt betrachtet ein Herz darstellen.

Für sich alleine genommen sind die als „Herzmuscheln“ bezeichneten Fundstücke also nur leere Schalen, die aber dank ihrer Einzig­artigkeit in vielen deutschen Wohnzimmern einen Platz als Urlaubs­erinnerung ergattert haben.
Übrigens: Die gemeine Herzmuschel ist essbar und gilt in vielen Ländern als Delikatesse.

Sandklaffmuschel
Sandklaffmuschel

Sandklaffmuschel

Auch diese Ostseebewohnerin hat ihr Zuhause eigentlich unter dem Meer: Sie vergräbt sich normaler­weise in bis zu 30 Zenti­metern Bodentiefe. Als junge Muschel hat sie noch einen Fuß, mit dem sie sich recht gut fortbewegen kann. Dieser Fuß bildet sich mit der Zeit zurück, dafür entwickelt die Muschel den „Sipho“ – ein längliches, röhren­artiges Organ mit zwei Röhren, über das sie ihre Nahrung aufnimmt und Stoffwechsel­produkte abgibt.
Wenn die „ältere“ Sandklaff­muschel freigespült wird, gelingt es ihr nicht mehr, sich wieder in den Meeres­boden einzugraben, da sie den Fuß nicht mehr hat. Ihre unsterbliche Hülle wird an den Strand gespült und gelangt so in die Hände zahl­reicher Bade­urlauber. Mit einer Länge von bis zu 14 Zenti­metern ist sie im Strandsand aber auch kaum zu übersehen! Ihr Marken­zeichen ist neben der ovalen Form eine weißliche Färbung mit konzentrischen, feinen Streifen.

Miesmuscheln
Miesmuscheln

Miesmuschel

Wenn Sie ein blau-schwarzes Funkeln im Ostsee­sand entdecken, dann haben Sie wahr­scheinlich eine Miesmuschel entdeckt. Im „lebendigen Zustand“ setzen sie sich häufig mithilfe ihrer sogenannten „Bysussfäden“ – einer Form der Muschel­seide – auf Steinen oder Pfählen fest. Die notwendige Nahrung filtern sie direkt aus dem Ostsee­wasser. Mit einer Länge von bis zu sechs Zentimetern (im salz­haltigeren Wasser des Skagerrak auch bis zu zehn Zentimeter) gehören sie zu den größeren Vertretern ihrer Art, möchten aber doch mit etwas Vorsicht behandelt werden: Die nach vorne spitz zulaufende und hinten abgerundete Schale ist dünn­wandig und sehr zerbrechlich.

Baltische Plattmuschel
Baltische Plattmuschel

Baltische Plattmuschel

Diese junge Dame steht von Natur aus eher ungern im Mittel­punkt und versteckt sich vorzugs­weise drei bis fünf Zentimeter tief im Ostsee­boden. Dort lebt sie ein recht sprung­haftes Naturell: Die heimische Tierwelt beobachtet sie häufig dabei, wie sie regel­mäßig ihren Standort wechselt. Ihre Nahrung gewinnt die Baltische Plattmuschel über einen Einström­siphon. Um sie im feinen Ostsee­sand ausfindig zu machen, bedarf es ein wenig Geduld und Augen wie ein Luchs, denn obwohl ihre sehr zarte Hülle bis zu drei Zentimeter groß werden kann, ist sie meistens viel kleiner. Am Ende gibt sie sich durch die auffallend rote Farbe ihres Inneren (ungewollt) zu erkennen. Oft wird sie deswegen scherzhaft als „rote Bohne“ bezeichnet. Das Äußere ihrer Schale schimmert in Gelb, Grün, Rot oder Braun mit weißen Streifen.


Naturschutzgebiet
Naturschutzgebiet

Bitte beachten Sie:
An Stränden und in Naturschutz­gebieten dürfen Sand, Fossilien und Steine nur in geringen Mengen für private, nicht-kommerzielle Zwecke gesammelt werden.
In einzelnen Orten erfüllen aufgeschüttete Geröll­wälle eine existentielle Schutz­funktion bei Sturmfluten. – In diesem Fall ist das Entfernen von Strandgut verboten. Achten Sie deshalb bitte auf die örtliche Beschilderung!

Hinweis: In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern kennzeichnet ein fünfeckiges, gelbes Schild mit einer Eule natur­geschütztes Gelände.

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)