Wasserpflanzen in der Ostsee

Zu den Wasserpflanzen zählen Seegras und Algen. Während Seegras Wurzeln hat und blühen kann, bilden Algen wurzel­artige Haftorgane aus, mit deren Hilfe sie sich an Felsen oder am Meeres­grund festhalten. Algen werden in Grün-, Braun- und Rotalgen unterteilt. Zu finden sind diese Arten vor allem in Bereichen der Ostsee, die einen hohen Lichteinfall zulassen.

Gewöhnliches Seegras
Gewöhnliches Seegras

Gewöhnliches Seegras

Das Gewöhnliche Seegras gehört zur Familie der Seegrasgewächse. Es wächst am Meeresboden in maximal 17 Metern Tiefe als immergrüne, robuste, krautige Pflanze und kann eine Länge von 30 bis 100 Zentimetern erreichen. Seine Blütezeit fällt in den Juni bis September, wobei die Bestäubung der Blüten unter Wasser erfolgt. Danach bildet das Seegras kleine Nussfrüchte aus.

In Deutschland wird das Gemeine Seegras auf der Roten Liste gefährdeter Arten geführt. Gemeinsam mit anderen marinen Arten bildet es Seegras­wiesen, die wichtige Laich­plätze und Lebens­räume für Fische und andere Meeres­bewohner darstellen.


Grünalgen

Flacher Darmtang
Flacher Darmtang

Flacher Darmtang

Diese Grünalge ist der Gattung Ulva zuzuordnen und variiert stark in ihrer Wuchsform. Ihr wenig verzweigter Vegetations­körper (Thallus) ist schlauch­förmig zusammen­gedrückt und verbreitert sich nach oben hin allmählich. Er kann bis zu 30 Zentimeter lang und ca. 1 bis 20 Millimeter breit werden.

Seine Namens­gebung verdankt er Gas­einschlüssen, welche zur senkrechten Haltung unter Wasser beitragen. Einige Exemplare sehen in ihrer Wuchsform einem Darm recht ähnlich.
Der Flache Darmtang findet in der Kosmetik sowie in der japanischen Küche Verwendung.

Meersalat
Meersalat

Meersalat

Der Meersalat auch Meerlattich genannt ist eine mehrzellige Grünalge und ebenfalls der Gattung Ulva zuzuordnen. Sein Thallus ähnelt in seiner Form der eines schlaffen Salat­blatts. Durch ein scheiben­förmiges Haftorgan am Untergrund festgewachsen, kann er 20 bis 30 Zentimeter Durchmesser erreichen und ist von hell- bis grasgrüner Farbe.

Der Meersalat kommt an fast allen Meeresküsten vor und gedeiht in der Gezeitenzone sowie in Ufernähe von Seen und Küsten­bereichen von Meeren.
Als Nahrungs-, Futter- und Dünge­mittel hat er eine industrielle Bedeutung.


Braunalgen

Blasentang
Blasentang

Blasentang

Der Blasentang ist eine mehrjährige Braunalge aus der Gattung Fucus. Mit einer Haftplatte am Untergrund verankert kann er 10 bis 30 Zentimeter lang werden. Er hat eine braungrüne Farbe und sein Thallus ist lederartig, flach und mit Gasblasen besetzt. Sie sind namens­gebend und geben der Alge Auftrieb.

Bedeckt ist der Blasentang von einer Schleimschicht, welche ihn bei Ebbe vor Austrocknung schützt. Er wächst vorrangig in den Brandungs- und Gezeiten­zonen auf festem Grund, wie bspw. Stein, Fels und Holz.
Man verwendet den Blasentang in der Medizin sowie in der Nahrungsmittel- und Düngemittel­industrie.

Zuckertang
Zuckertang

Zuckertang

Diese Braunalge gehört zur Gattung Saccharina und besitzt ein kräftiges Haftorgan, mit dessen Hilfe sie sich auf festem Material heftet. Ihr „Blatt“ (Phylloid) sitzt an einem kurzen Stiel, ist bandförmig, gelbbraun und am Rand stark gewellt. Insgesamt kann der Zuckertang bis zu vier Meter lang werden.

Gemeinsam mit anderen Arten bildet er ganze Tangwälder in Küsten­regionen unterhalb der Niedrigwasser­grenze, wobei er in einer Wasser­tiefe von bis zu 20 Metern vorkommt. Durch Überdüngung nimmt ihr Bestand in Europa immer mehr ab.
Zuckertang wird sowohl in der Nahrungsmittel­industrie als auch in der Kosmetik­branche verwendet.


Rotalgen

Faltentang
Faltentang

Faltentang

Diese Art der Rotalgen bildet mit seinen draht­artigen Ästen gut erkennbare, wirre Büschel. Ihre Äste haben einen Durchmesser von ca. 0,5 bis 1 Millimeter und sind braun-violett, schwarz-purpur oder schwarz gefärbt. Der Faltentang kann ein Alter von fünf bis zehn Jahren erreichen. Er kommt in der unteren Gezeitenzone und in Küsten­regionen in einer Tiefe von bis zu zwölf Metern vor, wo er steinigen Untergrund besiedelt.

Faltentang wird vorrangig zur Herstellung des Verdickungs­mittels Agar geerntet, welches in der Nahrungsmittel- und Kosmetik­industrie sowie der Mikrobiologie einen großen Markt hat.

Roter Horntang
Roter Horntang

Roter Horntang

Als Rotalgenart gehört der Rote Horntang zur Gattung Ceramium. Sein Thallus ist buschartig, kann 10 bis 40 Zentimeter groß werden und ist von blutroter, braunroter oder gelblich-grüner Farbe. Er besitzt feste unregelmäßig verzweigte Fadenachsen, die bis zu einem Millimeter dick sind.

Zu finden ist der Rote Horntang in der Gezeitenzone und den oberen Küsten­bereichen, wo er auf Felsen, Muscheln oder auch anderen Algen wächst.


Blaualgen

Bei den Blaualgen handelt es sich nicht um Algen, sondern um Bakterien – wissenschaftlich korrekt werden sie als „Cyanobakterien“ bezeichnet. Einige von ihnen enthalten einen grün-blauen Farbstoff.
Sie kommen vor allem in größeren flachen Seen vor, wenn es besonders trocken, warm und sonnig ist. Im Meer bilden sie Teppiche an der Wasser­oberfläche. Die von ihnen produzierten Giftstoffe sind wasserlöslich und für Mensch und Tier ein potenzielles Gesundheits­risiko.

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