Gesehen auf https://www.ostsee.de/strandfunde-fundstuecke/strandsand.php am 21.11.2024
Strandsand
Ganz selbstverständlich dient der Strandsand Urlaubern, Ausflüglern und Einheimischen als bequemer, individuell anpassbarer Untergrund für Badetuch und Strandzubehör. Zudem wird gern mal eine Handvoll Sand mit nach Hause genommen, denn er eignet sich auch hervorragend für Dekorationen vieler Art.
Geheimnisvolles Baumaterial...
Der feine Ostseesand ist die einzig wahre Grundlage für eine ganz klassische Sandburg, eine Kleckerburg oder eine beherzte „Einbuddelaktion“. Kinder könnten stundenlang im Sand schaufeln, kann man doch unendlich viele Formen und Objekte erschaffen: Fantasiefiguren, Tiere, Burgen, dekoriert mit Muscheln, Federn, Seegras, Steinchen oder Seeglas...
Wie der Sand an die Ostsee kam
Es ist, als wäre er schon immer da gewesen – der feine Strandsand, der uns im Sommer auf dem Weg in die
erfrischende Ostsee weich die Füße umschmeichelt...
Dabei hat er weite Wege hierher zurückgelegt: Aus altpaläozoischen Sandsteinen und Konglomeraten bildete
sich vor rund 250 Millionen Jahren die sedimentäre Decke Skandinaviens. Über Millionen von Jahren
wurden die Sandsteine und die Sedimentdecke in mehreren Phasen zerkleinert, pulverisiert und verschoben.
Die Eiszeit „hobelte“ schließlich die Sedimentdecke ab und lagerte den Sand in quartären Moränen und
Sandern in Skandinavien, auf dem Grund und an den Küsten der heutigen Ostsee ab – zur Freude aller großen und
kleinen Strandbesucher.
Wann ist Sand „Sand“?
Von „Sand“ sprechen Geologen bis zu einer Körnchengröße von zwei Millimetern – größere Körner
werden als „Kies“ bezeichnet.
Der beliebte Ostseesand besteht zu großen Teilen aus Quarz – einem Mineral mit einem hohen
Härtegrad. Es entsteht mit der Bildung magmatischer Gesteine und wird in der Regel aufgrund von
Verwitterung freigelegt. Die kleinen Quarzkristalle werden im Meer rund und glatt geschliffen und
laufen nach und nach am Ufer zu neuen Formen auf...
Dem bloßen Auge des gewöhnlichen Strandbesuchers bleibt verborgen, dass im Sand das pure Leben tobt: In den Spalträumen zwischen den Sandkörnern hat eine riesige Anzahl von winzigen Tieren ihr Zuhause gefunden. Diese sogenannte „Meiofauna“, die Tierchen sind weniger als ein Millimeter groß, hat sich bestens an diesen Lebensraum angepasst und bleibt für uns unsichtbar. Außer Sie hätten ein Mikroskop dabei...
Lesen Sie mehr über die Meiofauna!
Bitte beachten Sie:
An Stränden und in Naturschutzgebieten dürfen Sand, Fossilien und Steine nur in geringen Mengen
für private, nicht-kommerzielle Zwecke gesammelt werden.
In einzelnen Orten erfüllen aufgeschüttete Geröllwälle eine existentielle Schutzfunktion
bei Sturmfluten. – In diesem Fall ist das Entfernen von Strandgut verboten. Achten Sie deshalb bitte
auf die örtliche Beschilderung!
Hinweis: In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern kennzeichnet ein fünfeckiges, gelbes Schild mit einer Eule naturgeschütztes Gelände.
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)