Haie in der Ostsee

Als sogenannte „Meerespolizei“ sind Haie enorm wichtig für das Gleichgewicht der Meere. Sie gehören nicht zu den regulären Ostsee-Bewohnern und „verschwimmen“ sich nur ausnahmsweise in das kleine Nebenmeer.
In der Ostsee wurden schon verschiedenste Haiarten gesichtet. Zu Begegnungen oder Sichtungen kommt es aber sehr selten und sie sind in der Regel ungefährlich für den Menschen.

Katzenhai

Katzenhaie bilden eine große Familie der Grundhaie und kommen in fast allen Welt­meeren vor. Die deutsche Bezeichnung rührt von ihren großen Augen her, welche durch ihre länglichen Pupillen an die Augen von Katzen erinnern. Je nach Art werden sie bis zu acht Jahre alt. Alle Arten des Katzenhais legen Eier.
Normalerweise lebt der klein­gefleckte Katzenhai in der Nordsee.

Größe je nach Art 0,2 bis 1,7 m
Merkmale lang gestreckter Körper, zwei stachellose Rücken­flossen sowie zwei Afterflossen

Dornhai

Namensgebend sind die Dornen vor seinen Rücken­flossen, welche mit einer Giftdrüse verbunden sind. Dornhaie werden bis zu 20 Jahre alt.

Größe max. 1 m, bis zu 10 kg
Merkmale langgestreckter, schlanker Körper mit spitzer Schnauze
Rücken und Flanken braun bis weiß, helle Bauchseite

Heringshai

Der Heringshai, auch „kleiner weißer Hai“ genannt, lebt eigentlich überwiegend im Nord­atlantik, ist allerdings auch in der Ostsee anzutreffen. Den Namen „kleiner weißer Hai“ verdankt er seiner Ähnlichkeit zum großen Exemplar, er ist jedoch wesentlich kleiner als der Weiße Hai.
Der Heringshai gehört zur Familie der Makrelenhaie und kann ein Höchstalter von 30 Jahren erreichen. Seine Haupt­nahrungs­quelle besteht aus Schwarm­fischen, kleineren Walen und Haien, auch neigt er, wie viele Haiarten, zu Kannibalismus.
Weibliche Heringshaie gebären im Schnitt ein bis fünf Jungtiere.

Der Heringshai dient dem Menschen als Speisefisch und ist durch starke Überfischung mittler­weile als gefährdet eingestuft.

Größe max. 3 m, bis zu 230 kg
Merkmale spindelförmiger Körper
blau-graue Färbung, weiße Bauchseite
konische Schnauze


Lieber nicht als Speisefisch

Zwar stellt der Dornhai bei Begegnungen keine Bedrohung für den Menschen dar, ist ihnen dennoch gefährlich, da der Genuss seines Fleisches mitunter giftig ist: Die Tiere nehmen das im Wasser befindliche Quecksilber auf und bilden Methyl­quecksilber, welches sich im Körper ablagert und für Menschen schädlich ist. Der Verzehr von 150 Gramm überschreitet bereits das zehnfache der verträglichen Tagesdosis des Methyl­quecksilbers im Körper.
Hinzu kommt, dass der Dornhai wegen Überfischung bereits auf der Roten Liste der aussterbenden Arten steht. Auch aus diesem Grund sollte man auf den Verzehr seines Fleisches verzichten.
Entgegen besseren Wissens wird der Fisch nach wie vor in Restaurants, Supermärkten und Fischläden unter den Namen „Schillerlocke“ oder „Seeaal“, in England sogar als National­gericht „Fish and Chips“, angeboten.

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)