Gesehen auf https://www.ostsee.de/strandfunde-fundstuecke/seeigel.php am 22.11.2024
Seeigel
Vom Seeigel zur Strandschönheit: Über die Entstehung der ungewöhnlichen Steine
Wenn Sie sich als glücklicher Finder eines versteinerten Seeigels bezeichnen können, halten Sie die Schalenreste oder den Steinkern eines Seeigels in den Händen. – Beide sind das Ergebnis eines Massensterbens am Ende der Kreidezeit vor etwa 70 Millionen Jahren: Die Seeigel sanken auf den Meeresgrund und wurden von Sedimenten überdeckt; kieselsäurehaltige Lösungen füllten die Schalenreste über viele Jahre hinweg aus und sorgten so dafür, dass sie allmählich zu Feuersteinen kristallisierten.
Wie man ihn findet: Charakteristische Merkmale des fossilen Seeigels
Aufgrund ihrer ungewöhnlichen Entstehungsgeschichte findet man versteinerte Seeigel häufig in Form
von halbierten Feuersteinknollen vor. – Bei besonders gut erhaltenen Exemplaren ist auf der gewölbten
Oberfläche noch die Prägung des fossilen Seeigels zu erkennen: Die strahlenförmigen Zeichnungen, die
von der Mitte des Fossils ausgehen, verraten, dass Sie es mit einem echten versteinerten Seeigel zu tun haben!
Häufig findet man auch an der Unterseite der Seeigelkerne noch Abdrücke; bei besonders gut erhaltenen
Exemplaren sind außerdem die kleinen, spitzen Stacheln des Seeigels zu erkennen.
Nur von den langen Stacheln der Tiere sind keine Spuren übrig geblieben: Da diese mit Gewebe verbunden
waren, haben sie sich nach dem Ableben der Seeigel schnell zersetzt.
Auch die Größe und Farbe der steinernen „Urzeitwesen“ variiert mitunter stark: So manches Fundstück ist
bis zu 15 Zentimeter groß und zeichnet sich durch seine graue, weiß-graue oder braune Farbe und
bisweilen deutliche weiße Kalkumrisse aus.
Wo man ihn findet: Tipps für Hobbysammler und Ausflügler
Am häufigsten ist der versteinerte Seeigel an der Nord- und Ostseeküste zu finden. Besonders oft entdecken Sie das beliebte „Urgestein“ an steinigen Naturstränden, zum Beispiel auf Rügen auf einem Spaziergang am Strand von Mukran oder an der Steilküste von Kap Arkona und zwischen den Ostseebädern Binz und Sellin oder an den Naturstränden ziwschen Nienhagen und Warnemünde.
Bitte beachten Sie:
An Stränden und in Naturschutzgebieten dürfen Sand, Fossilien und Steine nur in geringen Mengen für
private, nicht-kommerzielle Zwecke gesammelt werden.
In einzelnen Orten erfüllen aufgeschüttete Geröllwälle eine existentielle Schutzfunktion bei
Sturmfluten. – In diesem Fall ist das Entfernen von Strandgut verboten. Achten Sie deshalb bitte auf die
örtliche Beschilderung!
Hinweis: In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern kennzeichnet ein fünfeckiges, gelbes Schild mit einer Eule naturgeschütztes Gelände.
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)