Gesehen auf https://www.ostsee.de/schon-gewusst/fkk.php am 23.11.2024
Ursprung der FKK-Bewegung
Der Ursprung der FKK-Bewegung liegt vermutlich im Wissen um die heilende Wirkung des Meerwassers begründet.
Den richtigen Anschub bekam die FKK-Bewegung wohl durch den in Rostock lehrenden Prof. Dr. Samuel
Gottlieb Vogel (1750 bis 1837). Als Leibarzt von Friedrich Franz I. und Initiator zur Gründung des
ersten deutschen Seebades forderte er: „Im Bade sind die Badekleider nicht anzuraten, denn sie
inhibieren den Nutzen desselben!“
Von Vogel stammt auch folgende Feststellung: „Dass das Baden in der See unfruchtbare Weiber fruchtbar
mache, kann zwar dadurch nicht bewiesen werden, dass manches Frauenzimmer dieser Art von
Seebadeorten geschwängert zurückkommt, wovon es in Engelland Beyspiele genug geben soll, indessen
ist gar nicht zu bezweifeln, dass es Ursachen der weiblichen, so wie in der männlichen Impotenz gibt,
welche durch das Baden in der See gehoben werden.“
Erst 1903 wird das erste FKK-Gelände Deutschlands, der Freilichtpark Klingberg, nahe Scharbeutz gegründet.
Auf Sylt entsteht 1920 der erste offizielle FKK-Strand.
Die FKK-Bewegung wächst sehr schnell, sie wird zu einer Massenbewegung. Zahlreiche Klubs und
Vereine entstehen, besonders in der Nähe von großen Städten. Zum Ende der Weimarer Republik gibt es etwa
100 000 organisierte Anhänger der FKK.
In den 30er-Jahren wird die FKK-Bewegung zunächst komplett verboten. Im Zusammenhang mit der angestrebten „Wehrhaftmachung“ des deutschen Volkes ab 1935 rückt die FKK zunehmend in staatliches Interesse. Kontrolliert werden einzelne Vereine wieder zugelassen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt sich die FKK nur zögerlich. Anfangs verboten gewinnt sie ab Mitte der 60er-Jahre gesellschaftliche Akzeptanz und wird zu einer unorganisierten Massenbewegung.
Auch in der ehemaligen DDR gab es Anhänger der FKK in allen Alters- und Bevölkerungsschichten. Doch waren Vereinsbildungen streng verboten, „wilde“ FKK-Anhänger wurden zum Teil strafrechtlich verfolgt, schließlich aber geduldet und zahlreiche „wilde“ Badeplätze legalisiert. Mitte der 60er-Jahre war die FKK auch in der DDR ein selbstverständlicher Bestandteil der gesellschaftlichen Freizeitkultur.
Heute finden Sie in beinahe jedem größeren Ort an der Ostseeküste Strandabschnitte, die speziell
den FKK-Anhängern vorbehalten sind. FKK ist Normalität, nicht nur an der Ostsee.
Ob nun bei den FKK-Fans, Nudisten, Lichtmenschen oder Lichtkämpfern heutzutage eher die
gesundheitliche Wirkung oder der streifenfrei gebräunte Körper im Vordergrund steht, ist eigentlich
egal. Schön ist allein die Tatsache, dass uns die Natur ganz nebenbei die heilenden Wirkstoffe der
Ostsee zukommen lässt.
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Bilder © Th. Ulrich
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