Feuerqualle

Einmal im Jahr sind Feuerquallen ein beliebtes Thema in den Medien. Mit reißerischen Überschriften verursachen sie fast panik­artige Reaktionen.
Dabei sind Feuerquallen für gesunde Menschen ungefährlich. Aber man sollte ihnen – wie Brennnesseln oder Disteln – aus dem Weg gehen, denn ein Kontakt mit ihnen ist ziemlich unangenehm.

Name und Lebensraum

Die gelbe Haar- oder Nesselqualle wird aufgrund ihres Aussehens auch „Feuerqualle“ oder „Löwenmähne“ genannt.
Feuerquallen sind dunkelrot bis gelb und haben einen kompakt aussehenden Quallen­körper. Ihr Schirm kann etwa tellergroß werden.

Feuerqualle
Feuerqualle
Feuerqualle

Die Feuerqualle lebt in der Nordsee und wird, besonders im Spätsommer, durch Wind und Strömung in die Ostsee getrieben. Ihre Tentakel sind fast unsichtbar und können mehrere Meter lang sein. An den Tentakeln sitzen Nessel­zellen, die bei Berührung das haut­reizende Nesselgift freisetzen. Wenn Sie Feuer­quallen im Uferbereich sehen, machen Sie einfach einen großen Bogen um sie!

Gut zu wissen:

Sobald der Wind dreht und aus östlichen Richtungen weht, werden die Quallen früher oder später wieder in die heimatliche Nordsee treiben. Von heute auf morgen kann der ganze Spuk vorbei sein, keine einzige Feuerqualle ist mehr zu sehen und Sie können wieder ganz entspannt baden und schwimmen!

Kontakt mit Feuerquallen

Der Kontakt mit den Tentakeln der Feuerqualle ist in der Regel ungefährlich, aber ziemlich schmerzhaft: Es brennt auf der Haut wie eine Berührung mit Brennnesseln. Bei empfindlichen Personen und nach wieder­holtem Kontakt können auch heftige allergische Reaktionen mit Herz-Kreislauf-Störungen bis zum Kollaps auftreten.

Tückisch: An Quallen, die an den Strand gespült wurden und nicht mehr leben, können Sie sich trotzdem „verbrennen“, weil ihre Nessel­zellen noch aktiv sind.

Symptome:

  • schmerzende, brennende Rötungen
  • Schwellungen
  • Blasenbildung
  • Juckreiz
  • selten auch Übelkeit und Erbrechen
  • eventuell Bewusstlosigkeit

Erste Hilfe:

  • zügig das Wasser verlassen
  • den Betroffenen beruhigen und unnötige Bewegungen vermeiden
  • eventuell noch anhaftende Fäden mit Salzwasser anfeuchten (nicht spülen) und mit feinem Sand bestreuen, leicht antrocknen lassen (das fixiert die Nessel­kapseln) und mit einem stumpfen Gegenstand vorsichtig abschaben
    (Bewährt hat sich hierfür eine Kreditkarte oder Ähnliches. Geeignet sind anstelle von Salzwasser und Sand auch Rasierschaum oder Speiseessig. Fragen Sie bei den Rettungs­schwimmern nach!)
  • im Anschluss bei Bedarf kühlen – mit Kühlakkus oder entsprechenden Gelen/Salben aus der Apotheke

Nicht mit Süßwasser oder Alkohol abspülen, da weitere Nessel­kapseln aufplatzen und den Schmerz verstärken können!
Sollten Kreislaufprobleme auftreten, wenden Sie sich bitte umgehend an die Rettungs­schwimmer oder einen Arzt!

Feuer- oder Ohrenqualle?

Feuerquallen sind von den in der Ostsee häufig vorkommenden Ohren­quallen gut zu unterscheiden: Die Ohren­quallen sind durchsichtig, ihr wichtigstes Merkmal sind die vier weißen oder rosa bis lila­farbenen Ringe auf der Oberseite. Sie können auch etwa tellergroß werden, sind aber völlig harmlos.

Respekt!

Quallen gehören zu den ältesten Lebewesen auf unserem Planeten. Sie haben ihren „Bauplan“ seit ~ 600 Millionen Jahren nicht verändert. Es gibt Arten, die – wenn sie nicht gefressen werden – unsterblich sind.

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)