Gesehen auf https://www.ostsee.de/schon-gewusst/feuerqualle.php am 22.11.2024
Feuerqualle
Einmal im Jahr sind Feuerquallen ein beliebtes Thema in den Medien. Mit reißerischen Überschriften
verursachen sie fast panikartige Reaktionen.
Dabei sind Feuerquallen für gesunde Menschen ungefährlich. Aber man sollte ihnen – wie Brennnesseln oder
Disteln – aus dem Weg gehen, denn ein Kontakt mit ihnen ist ziemlich unangenehm.
Name und Lebensraum
Die gelbe Haar- oder Nesselqualle wird aufgrund ihres Aussehens auch „Feuerqualle“ oder „Löwenmähne“
genannt.
Feuerquallen sind dunkelrot bis gelb und haben einen kompakt aussehenden Quallenkörper. Ihr Schirm
kann etwa tellergroß werden.
Die Feuerqualle lebt in der Nordsee und wird, besonders im Spätsommer, durch Wind und Strömung in die Ostsee getrieben. Ihre Tentakel sind fast unsichtbar und können mehrere Meter lang sein. An den Tentakeln sitzen Nesselzellen, die bei Berührung das hautreizende Nesselgift freisetzen. Wenn Sie Feuerquallen im Uferbereich sehen, machen Sie einfach einen großen Bogen um sie!
Gut zu wissen:
Sobald der Wind dreht und aus östlichen Richtungen weht, werden die Quallen früher oder später wieder in die heimatliche Nordsee treiben. Von heute auf morgen kann der ganze Spuk vorbei sein, keine einzige Feuerqualle ist mehr zu sehen und Sie können wieder ganz entspannt baden und schwimmen!
Kontakt mit Feuerquallen
Der Kontakt mit den Tentakeln der Feuerqualle ist in der Regel ungefährlich, aber ziemlich schmerzhaft: Es brennt auf der Haut wie eine Berührung mit Brennnesseln. Bei empfindlichen Personen und nach wiederholtem Kontakt können auch heftige allergische Reaktionen mit Herz-Kreislauf-Störungen bis zum Kollaps auftreten.
Tückisch: An Quallen, die an den Strand gespült wurden und nicht mehr leben, können Sie sich trotzdem „verbrennen“, weil ihre Nesselzellen noch aktiv sind.
Symptome:
- schmerzende, brennende Rötungen
- Schwellungen
- Blasenbildung
- Juckreiz
- selten auch Übelkeit und Erbrechen
- eventuell Bewusstlosigkeit
Erste Hilfe:
- zügig das Wasser verlassen
- den Betroffenen beruhigen und unnötige Bewegungen vermeiden
-
eventuell noch anhaftende Fäden mit Salzwasser anfeuchten (nicht spülen) und mit feinem Sand bestreuen,
leicht antrocknen lassen (das fixiert die Nesselkapseln) und mit einem stumpfen Gegenstand
vorsichtig abschaben
(Bewährt hat sich hierfür eine Kreditkarte oder Ähnliches. Geeignet sind anstelle von Salzwasser und Sand auch Rasierschaum oder Speiseessig. Fragen Sie bei den Rettungsschwimmern nach!) - im Anschluss bei Bedarf kühlen – mit Kühlakkus oder entsprechenden Gelen/Salben aus der Apotheke
Nicht mit Süßwasser oder Alkohol abspülen, da weitere Nesselkapseln aufplatzen und
den Schmerz verstärken können!
Sollten Kreislaufprobleme auftreten, wenden Sie sich bitte umgehend an die Rettungsschwimmer oder
einen Arzt!
Feuer- oder Ohrenqualle?
Feuerquallen sind von den in der Ostsee häufig vorkommenden Ohrenquallen gut zu unterscheiden: Die Ohrenquallen sind durchsichtig, ihr wichtigstes Merkmal sind die vier weißen oder rosa bis lilafarbenen Ringe auf der Oberseite. Sie können auch etwa tellergroß werden, sind aber völlig harmlos.
Respekt!
Quallen gehören zu den ältesten Lebewesen auf unserem Planeten. Sie haben ihren „Bauplan“ seit ~ 600 Millionen Jahren nicht verändert. Es gibt Arten, die – wenn sie nicht gefressen werden – unsterblich sind.
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)