Faschinen – nachhaltiger Küstenschutz

Faschinen
Faschinen

Gerade brachten sie mit ihrem Lichterglanz noch die Wohnung zum Strahlen, da stellt sich auch schon die Frage: Wohin mit den Weihnachts­bäumen, wenn ihre Zeit vorbei ist? An der Ostseeküste, insbesondere in Kellenhusen und Eckernförde, erfüllen die abgeschmückten Weihnachts­bäume noch einen guten Zweck! Sie dienen dem Küstenschutz.

In Kellenhusen werden die Tannen­zweige gebündelt und dann zur Befestigung einer Küsten­schutzdüne eingesetzt. Um eine Düne anzulegen, werden natürliche Materialien wie ausgesiebter Sand und Seegras geschichtet und mit Strandhafer bepflanzt. Die Zweige kommen dann auf der Meerseite in einer Doppel­pfahlreihe als Füll­material zum Einsatz. Die so künstlich angelegte Treibseldüne am Südstrand hilft dabei, die Promenade gegen Unter­spülungen zu sichern.

Um den Sand bei Wind und Wetter am Strand zu halten, werden auch in Eckernförde die aus den Wohnzimmern verbannten Weihnachts­bäume als natürliche Küstenschutz­maßnahme eingesetzt. Die Bäume dienen als robustes Füllmaterial in den Faschinen der Strand­promenade. Jedes Jahr muss aufgrund des normalen Verrottungs­prozesses eine neue Lage nachgesetzt werden, um den Sandfangzaun auszubessern. Ohne diese Faschinen würde bei starkem Ostwind der feine Sandstrand auf die Promenade und in den Kurpark geweht werden – und zwar ungehindert.

Faschinen an der Promenade in Eckernförde
Faschinen an der Promenade in Eckernförde

In Eckernförde hat diese Maßnahme eine lange Tradition: Entstanden ist diese Recycling-Idee 1978/79, als die Schnee­katastrophe die Ostseeküste in Atem hielt. Um den Schnee­verwehungen Herr zu werden, nahm man die einst festlichen Bäume zur Hand. – Seitdem verhindern sie auch erfolgreich Sandverwehungen.

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(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)