Gesehen auf https://www.ostsee.de/schon-gewusst/faschinen-kuestenschutz-weihnachtsbaeume.php am 21.11.2024
Faschinen – nachhaltiger Küstenschutz
Gerade brachten sie mit ihrem Lichterglanz noch die Wohnung zum Strahlen, da stellt sich auch schon die Frage: Wohin mit den Weihnachtsbäumen, wenn ihre Zeit vorbei ist? An der Ostseeküste, insbesondere in Kellenhusen und Eckernförde, erfüllen die abgeschmückten Weihnachtsbäume noch einen guten Zweck! Sie dienen dem Küstenschutz.
In Kellenhusen werden die Tannenzweige gebündelt und dann zur Befestigung einer Küstenschutzdüne eingesetzt. Um eine Düne anzulegen, werden natürliche Materialien wie ausgesiebter Sand und Seegras geschichtet und mit Strandhafer bepflanzt. Die Zweige kommen dann auf der Meerseite in einer Doppelpfahlreihe als Füllmaterial zum Einsatz. Die so künstlich angelegte Treibseldüne am Südstrand hilft dabei, die Promenade gegen Unterspülungen zu sichern.
Um den Sand bei Wind und Wetter am Strand zu halten, werden auch in Eckernförde die aus den Wohnzimmern verbannten Weihnachtsbäume als natürliche Küstenschutzmaßnahme eingesetzt. Die Bäume dienen als robustes Füllmaterial in den Faschinen der Strandpromenade. Jedes Jahr muss aufgrund des normalen Verrottungsprozesses eine neue Lage nachgesetzt werden, um den Sandfangzaun auszubessern. Ohne diese Faschinen würde bei starkem Ostwind der feine Sandstrand auf die Promenade und in den Kurpark geweht werden – und zwar ungehindert.
In Eckernförde hat diese Maßnahme eine lange Tradition: Entstanden ist diese Recycling-Idee 1978/79, als die Schneekatastrophe die Ostseeküste in Atem hielt. Um den Schneeverwehungen Herr zu werden, nahm man die einst festlichen Bäume zur Hand. – Seitdem verhindern sie auch erfolgreich Sandverwehungen.
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