Gesehen auf https://www.ostsee.de/luebeck/holstentor.php am 21.12.2024
Holstentor
Das Lübecker Holstentor ist wohl das bekannteste Stadttor in Deutschland. Es wurde zwischen 1464 und 1478
von dem Lübecker Ratsbaumeister Hinrich Helmstede bei einer Modernisierung der Befestigungsanlagen
an der Traveseite erbaut.
30 Geschütze brachte man dort unter, aus denen jedoch nie ein Schuss abgefeuert wurde. Ursprünglich ließ
sich das Holstentor durch zwei Torflügel schließen.
Mit seinen bis zu 3,50 Meter dicken Mauern steht das Tor auf einer sieben Meter hohen Aufschüttung. Während der Bauzeit sank der Südturm ab und das Tor neigte sich nach Westen.
Beim Bau der oberen Geschosse versuchte man die Neigung auszugleichen. Im Laufe der Jahrhunderte gab der Boden immer mehr nach. Heute liegen die untersten Schießscharten mehr als einen halben Meter unter der Erdoberfläche.
Um die Verteidigungsanlage zu verstärken, wurde im 16. Jahrhundert eine Bastion vor dem Tor errichtet. Nur 15 Meter vor dem Haupttor erhielt der Durchgang der Bastion ein prächtiges Vortor im Stil der Spätrenaissance. 1853 wurde es abgerissen. Die Stadt brauchte Platz für ihren ersten Bahnhof, den sie unmittelbar vor dem Holstentor baute. Der Bahnhof bestand bis 1908.
Nach langjähriger Diskussion um das inzwischen verfallene Holstentor lehnte im Jahr 1863 die Lübecker Bürgerschaft mit einer Stimme Mehrheit den Antrag ab, das Tor abzureißen. Bis 1871 folgte eine umfassende Restaurierung. Bei weiteren durchgreifenden Sanierungen in den Jahren 1931 bis 1933 wurde das Holstentor durch Stahlbetonanker, Eisenringe um die Türme und Zuganker in den Mauern gesichert.
Die Inschrift „CONCORDIA DOMI FORIS PAX“ (Eintracht drinnen, Frieden außen) wurde 1863 angebracht. Auf der Stadtseite des Holstentores sehen Sie die Zeichen „S.P.Q.L.“, die Abkürzung für die lateinischen Worte „SENATUS POPULUSQUE LUBECENSIS“ (Senat und Volk von Lübeck). Sie wurden nach der großen Restaurierung im 19. Jahrhundert angebracht.
Heute ist die Silhouette des Lübecker Holstentores weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Das Holstentor wurde zum Wahrzeichen der Hansestadt Lübeck. Der Deutsche Städtetag wählte es zum Symbol. Marzipanhersteller und andere Lübecker Firmen verwenden es als Warenzeichen.
Es gibt eine ganze Anzahl von Briefmarken mit dem Bild des Holstentores und das Tor war von 1958 bis 1991 auf dem 50-Mark-Schein der Deutschen Bundesbank zu sehen. Seit 2006 können Sie es auf der 2-Euro-Münze entdecken.
Das Holstentor präsentiert in der Ausstellung „Die Macht des Handels“ die rasante Entwicklung Lübecks.
Sie erfahren in sieben interessanten Themenräumen Wissenswertes über die Hanse, den Handel und
die Seefahrt, die Geschichte des Holstenstores und seine Bewaffnung und entdecken
spätmittelalterliche Folterinstrumente.
Verschiedene Installationen erfordern das aktive Handeln des Besuchers: In der Ausstellung zum Thema „Wirken des Lübecker Fernhandelskaufmannes“ stehen Sie auf dem Markplatz zu Zeiten der Hanse, können Waren, die gehandelt wurden, anfassen und beschnuppern, die Geräuschkulisse des Marktplatzes erfüllt den Raum.
Öffnungszeiten
April bis Dezember
Täglich 10:00 – 18:00 Uhr
Januar bis März
Dienstag bis Sonntag 11:00 – 17:00 Uhr
An Feiertagen:
geöffnet: Osterfeiertage, 1. Mai, Himmelfahrt, Pfingstsonntag, Pfingstmontag, 3. Oktober, Reformationstag und 2. Weihnachtsfeiertag
geschlossen: Heiligabend, 1. Weihnachtsfeiertag, Silvester und Neujahr
Anschrift/Kontakt
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