Am Ende der Kreidezeit, vor rund 70 Millionen Jahren, bedeckte ein flaches, sehr lebendiges
Schelfmeer das Gebiet von Schweden bis zu den Alpen. In diesem Meer tummelten sich riesige Mengen
Kalkalgen, Wurzelfüßer und Muschelkrebse. Ihre Schalen und Skelette sanken nach ihrem Tod auf
den Meeresgrund und bildeten so nach und nach die Schreibkreide.
Weitere Überbleibsel dieser Zeit sind Fossilien (Belemniten, Seeigel, Muscheln etc.) und Feuersteine.
Gesehen auf https://www.ostsee.de/insel-ruegen/kreidefelsen-entstehung.php am 21.11.2024
Geschichte der Kreideküste
Die Kreidelieferanten
Wie die Kreideküste Gestalt annahm
In Millionen von Jahren haben tektonische Veränderungen der Erdkruste und vorstoßende und abschmelzende
Gletscherzungen die heutige Kreideküste geformt.
Frost, Wind, Regen und Wellen nagen weiter an der Küstenlinie. Durch die Erosion verändert dieser
beeindruckende Küstenabschnitt ständig sein Aussehen.
Zeitlicher Rückblick
2023 | Im Mai öffnet der „Skywalk“, eine schwebende Plattform über dem Königsstuhl. Er ersetzt die alte Aussichtsplattform, die sich direkt auf dem alten Kreidefelsen befand und schützt diesen so vor weiterer Erosion. |
2017 | 06. Juni: Eröffnung des UNESCO-Welterbeforums am Standort der historischen Waldhalle, inmitten des Nationalparks Jasmund |
2016 | Beschädigung der Treppe am Königsstuhl durch einen Hangabrutsch Im Oktober 2017 wird ihr Abriss beschlossen. |
2011 | 25. Juni: Die UNESCO erkennt die Jasmunder Buchen als Weltnaturerbe an. |
2005 | Februar: Abbruch der Wissower Klinken |
2004 | März: Eröffnung des Nationalpark-Zentrum Königsstuhl |
1990 | Ein letzter Akt der scheidenden DDR-Regierung: Das Nationalparkprogramm der DDR schützt das Gebiet vor hemmungsloser touristischer Vermarktung durch die Ernennung zum „Nationalpark Jasmund“. |
1929 | Ausweisung des „Naturschutzgebiet Jasmund“ per Polizeiverordnung, um die Zerstörung der Steilufer durch den Kreideabbau zu verhindern |
Juni 1865 | Der König von Preußen Wilhelm I. besucht mit der Kronprinzessin Victoria (seiner Schwiegertochter) die Kreidefelsen – nach ihr wird die „Victoria-Sicht“ benannt. |
vor 7 000 Jahren | Die Gletscher sind abgeschmolzen, der Meeresspiegel erreicht den heutigen Stand. |
vor 10 000 Jahren | Die skandinavischen Gletscherzungen pressen und überrollen letztmalig die Höhenlagen und hinterlassen die charakteristische Falten-Schuppenstruktur, wie sie heute im Nationalpark Jasmund und insbesondere an der Kreideküste deutlich zu erkennen ist. |
vor 115 000 Jahren | In mehreren Kalt- und Warmzeiten der sogenannten „Weichsel-Kaltzeit“ schieben Gletscher Sedimente, Geschiebemergel und Geröll von Nord nach Süd und formen das Land. Die Kreidegebiete von Jasmund werden tektonisch (durch Bewegungen der Erdkruste) emporgehoben. |
Achtung Lebensgefahr!
Besonders nach langen und kräftigen Regenfällen, beim Einsetzen von Tauwetter und bei oder nach starkem Seegang sollten Sie die schmalen Steilküstenstrände meiden. Es kommt immer wieder zu Abbrüchen an der Steilküste. Bitte achten Sie auf Warnhinweise der Gemeinde bzw. des Nationalparkamtes Jasmund! Bleiben Sie auf den Wegen und halten Sie Abstand zu den oft weichen Abbruchkanten!
Aktive Kliffe
Überall dort, wo der nackte, weiße Kreidefelsen leuchtet, ist jederzeit mit Abrutschungen, Abbrüchen oder herabstürzenden Steinen und Bäumen zu rechnen.
Inaktive Kliffe
An den inaktiven Küstenabschnitten wächst der Buchenwald bis zum Strand hinunter. Die Wurzeln der Bäume und Sträucher geben den Hängen Halt. Hier kommt es kaum zu Abbrüchen, auch die Gefahr von Abrutschungen ist geringer als an aktiven Kliffen.
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