Kapitänsweg

Früher hatte ein Kapitän nach dem Anlegen des Schiffes allerhand zu tun: Die Ware musste verzollt und entladen, das Schiff repariert, Proviant und Waren für die nächste Reise geordert und neue Matrosen angeheuert werden.
Im Flensburger Hafen liegt idealer­weise alles dicht beieinander, so dass ein Kapitän alles Wichtige auf einem Rundgang erledigen konnte. Folgen Sie ihm in die Zeit der Segel- und Handels­schifffahrt des 17. Jahrhunderts und entdecken dabei einige Sehens­würdigkeiten der Stadt!
Der „Flensburger Kapitänsweg“ ist ca. 4,8 Kilometer lang, sodass Sie gute 3 Stunden für ihn benötigen. Auf den Stations­schildern können Sie weitere interessante Fakten aus der Zeit erfahren.

Stadtrundgang Altstadt Kapitänsweg in Flensburg

1Schifffahrtsmuseum

Im Schifffahrtsmuseum befand sich das Zoll­packhaus. Im Keller, dem heutigen Rum-Museum, wurde der unverzollte Rum gelagert. Der Signal­mast vor dem Schifffahrts­museum warnte die Seeleute mit Flaggen unter anderem vor Wetter­veränderungen.


2 Museumshafen

Der Werftkran am hölzernen Steg des Flensburger Museums­hafens ist eine Nach­bildung des historischen „Krahn von 1726“, mit dessen Hilfe z. B. Masten gesetzt wurden.
Am hölzernen Bollwerk schaukeln die historischen Segel­fahrzeuge des Vereins Museums­hafen Flensburg e.V.


3 Kompagnietor

Im Kompagnietor gab es eine Schank­wirtschaft – hier trafen sich die Kapitäne, um Neuigkeiten zu erfahren. Das Gelag half z. B. bei der Suche nach arbeits­willigen Matrosen und Steuermännern.


4 Alter Schiffbrückplatz

Den Schiffbrückplatz, heute „Willy-Brandt-Platz“, ziert eine vergoldete Bronze­skulptur, „Die Windsbraut“. Sie steht vor der „Villa Mommse Bruhn“ – dem Haus des erfolg­reichen Kaufmanns Friedrich Mommse Bruhn, Begründer der Personen­schifffahrt mit Dampf­schiffen auf der Flensburger Förde. Die Dampf­schiffe waren schnell eine starke Konkurrenz für die Segel­schiffe, da sie nicht auf den Wind angewiesen waren.


5 Hafenspitze

Sie können von hier aus das Westufer und das Ostufer über­blicken. An der Hafen­spitze befand sich einst die „Englische Brücke“. Eisenbahn­schienen führten bis zum Brückenkopf.


6 Fischereihafen

Die Flensburger Fischer gehen immer noch ihrem Handwerk nach. So wie früher hängen die Netze und Reusen der Fischer an den Trocken­gerüsten zum Trocknen und Ausbessern.


7 Ballastbrücke

An der Ballastbrücke wurden ausgehende Schiffe ohne Fracht zur Belastung mit Sand beladen. Von dem ehemaligen „Ballastberg“ ist heute nichts mehr zu sehen.


8 Pilkentafel

Die Pilkentafel ist eine kleine Gasse. Das Gasthaus Pilkentafel lud zum Pilkenspiel (Billard) ein. Heute befindet sich eine Theater­werkstatt in diesem Gebäude.


9 St.-Jürgen-Straße

In der St.-Jürgen-Straße stehen viele hübsche Kapitänshäuser.
Genießen Sie den einmaligen Blick auf die gesamte Hafen­westseite von der Großen St.-Jürgen-Treppe aus!


10 Westindienspeicher

Hier konnten Ladungen für die nächste Schiffsreise geordert werden.
Im 19. Jahrhundert lagerten im Speicher Rohstoffe aus Westindien, die für die Herstellung des Flensburger Rums benötigt wurden. Seit 1981 befinden sich im Westindien­speicher Wohnungen und Büroräume.


11 Heiliggeistkirche

Die Heiliggeistkirche wurde 1386 erbaut und dient seit 1588 als Stätte des dänischen Gottes­dienstes in Flensburg. Bewunderns­wert sind die Fresken, der Barock­altar und die Votivschiffe.


12 Reepschlägerbahn

Auf der 300 bis 400 Meter langen Reeperbahn stellten die Reep­schläger das Tauwerk für die Schiffe her. Die Länge der Reeperbahn ergab die maximale Länge der Taue.


13 St.-Marien-Kirche

In der St.-Marien-Kirche fanden Seeleute und Witwen Trost und Hoffnung für ihre auf See gebliebenen Kameraden und Männer.


14 Norderstraße 40-44

Im Hof der Norderstraße war die Masten­macherei angesiedelt. In dieser Straße befanden sich u. a. auch der Zuckerhof (Nr. 31) und die Schmiede (Nr. 20).

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)