Geschichte

7000-4500 v. Chr. Nordische und germanische Stämme besiedeln das Gebiet. Davon zeugen Funde von Stein­werk­zeugen und Megalith­gräber im Raum Morgenitz und Usedom.
4. Jh. Die Germanen wandern in den Süden ab.
7. Jh. Slawische Stämme lassen sich hier nieder.
946 Uznam (Usedom) wird als slawischer Hauptort erwähnt.
1128 beginnt im Auftrag des deutschen Königs die Christianisierung der Insel Usedom durch Bischof Otto I.
1187 Der Lieper Winkel ist in einer Urkunde als gesonderter Teil der Provinz Wanzlow (Usedom) genannt.
1216 wird die Kirche in Liepe erstmals erwähnt. Sie ist damit die älteste der Insel.
1289 Herzog Otto I. stiftet in Crummin ein Nonnen­kloster.
1298 erhält Usedom das Stadtrecht.
1309 bestätigt der Pommern-Herzog Bogislav IV. auf seinem Schloss in Wolgast in einer Schenkungs­urkunde dem selbst­ständigen Kloster Crummin den Besitz der pommerschen Dörfer Crummin, Tzys (später Zitz, dann Zinnowitz) und Mahlzow.
1347 Der Ort Koserow wird erstmalig als Cuzerowe in einer Urkunde genannt. Die Koserower Kirche wird schon am Ende des 13. Jahr­hunderts als Feldstein­kirche erbaut und besitzt noch heute viele Kostbarkeiten.
1648 Usedom fällt wie ganz Vorpommern den Schweden zu.
1720 Nach dem Ende des Nordischen Krieges gehört die Insel zum Königreich Preußen.
1820-1825 wird in Swinemünde der Badebetrieb aufgenommen. Die Fischerei bleibt jedoch bis Mitte des 19. Jahr­hunderts die Haupt­erwerbs­quelle für die Insel­bewohner.
1851 Nach den auf der Insel Usedom und Wollin entstandenen Seebädern in Swinemünde, Misdroy und Heringsdorf erhält auch Zinnowitz die Genehmigung zur Einrichtung eines Seebades.
2. Hälfte des 19. Jh. Die Erschließung der Insel für den Verkehr beginnt mit dem Bau der Bahnlinie Ducherow – Swinemünde. Zum Ende des Jahrhunderts gilt Usedom, insbesondere Heringsdorf, als erst­klassiges Luxusbad.
1901 bestätigt Wilhelm II. das Seebad Bansin.
1902 Badeanstalten lösen den ursprünglichen Bade­karren ab. Mit der Einführung von Familien­bädern wird die Geschlechter­trennung etwas aufgelockert, unterliegt aber dennoch strengen Vorschriften.
1933 verbindet die Eisenbahn­hubbrücke bei Karnin das Festland mit der Insel Usedom. Sie ist zu diesem Zeitpunkt die größte und modernste Eisenbahn­hubbrücke Europas.
1936 In Peenemünde entsteht eine Heeres­versuchs­anstalt.
3.10.1942 erfolgt der erste erfolgreiche Start einer A4-Rakete (V2) in Peenemünde.
1943-45 Die Insel wird im Zweiten Weltkrieg mehrmals bombardiert.
06.10.1945 Polen erhält die östliche Spitze Usedoms mit der Stadt Swinemünde (heute: Šwinoujšcie).
1946 besuchen erste Nachkriegs­urlauber Heringsdorf und Zinnowitz.
1948 vergibt der gewerkschaftliche Feriendienst (FDGB) bis zu 70 Prozent der zur Verfügung stehenden Betten in Hotels und Pensionen.
1951 Zinnowitz feiert 100-jähriges Bestehen des Seebades. Ein Seesteg wird neu errichtet und der Öffentlichkeit übergeben.
1952 Bei der „Aktion Rose“ werden Privat­grundstücke zwangs­enteignet. Die Insel entwickelt sich zur „Badewanne“ der DDR.
1989 Der Grenzübergang nach Polen ist wieder geöffnet.
1993 Die Promenade in Zinnowitz wird fertig­gestellt. Der neue Seesteg erhält den Namen „Vineta“. Im Ostseebad Heringsdorf erleben die Urlauber die erste Saison des „Chapeau Rouge“ – dem bis heute beliebten „Theater unterm roten Hut“.
1995 bekommt Heringsdorf eine Seebrücke. Seebäder­schiffe verkehren wieder auf der Ostsee.
1996 Die Seebäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin eröffnen die Ostseetherme als Kur- und Erlebnisbad.
1997 werden zwei weitere Sommerspiel­stätten auf der Insel Usedom eingerichtet: Am 01.05.1997 wird die Einweihung des gelben Theaters Zinnowitz „Die Blechbüchse“ gefeiert und auf der Freilicht­bühne Zinnowitz finden erstmalig die Vineta-Festspiele statt.
1997 Heringsdorf und Ahlbeck dürfen sich „Seeheilbad“ nennen, Bansin wird „Ostsee­heilbad“ und Karlshagen bekommt den Titel „Erholungsort“.
01.10.2000 Die Theaterakademie, an der Schauspieler und Theater­fachleute ausgebildet werden, wird in Zinnowitz gegründet.
01.01.2005 Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin schließen sich zur Gemeinde „Dreikaiserbäder“ zusammen.
2005 gründen die vier Gemeinden Koserow, Loddin, Ückeritz und Zempin den Vereins­verbund „Usedomer Bernsteinbäder“.
01.01.2006 Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin werden zur „Gemeinde Heringsdorf“.
21.07.2006 erste Tauchfahrt der Tauchgondel mit Passagieren an der Seebrücke Zinnowitz
01.02.2007 Heringsdorf wird Ostseebad.
Sommer 2007 Mit der Denkmallandschaft Peenemünde eröffnet ein vom Museum ausgehender und ausgeschilderter Rundweg zu authentischen Orten auf dem etwa 25 Quadrat­kilometer großen Areal der ehemaligen Versuchs­anstalten.
21.12.2007 Der Swinemünder Stadtpräsident Janusz Smurkiewicz und Klaus Kottwittenborg öffnen symbolisch die Grenze zwischen Polen und Deutschland für den freien Verkehr. 62 Jahre trennte ein Schlagbaum die beiden Nachbar­länder Polen und Deutschland.
Mai 2009 Zinnowitz feiert 700-jähriges Jubiläum.
Juni 2009 Karlshagen feiert „180 Jahre Seebad“.
19.08.2011 Eröffnung der „grenzüberschreitenden Europa­promenade“: Die mit zwölf Kilometern längste Promenade Europas verbindet das polnische Swinemünde mit den Seebädern Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin.
2012 An der Seebrücke Heringsdorf werden eine 50 Quadrat­meter große Leinwand, eine Bühne und ein Besucher­bereich aufgebaut. Das ZDF überträgt und moderiert die Spiele der Fußball­europa­meisterschaft, das Publikum genießt Public Viewing am Strand.
2013 Die Erlebniswelt Hangar10 – eine bunte Abenteuer­welt rund um das Thema Fliegen – eröffnet am Flughafen Heringsdorf.
Zum ersten Mal findet die Usedomer Sand­skulpturen-Ausstellung statt.
März 2016 Die Inselbewohner freuen sich über die Verleihung des Titels „Waldgebiet 2016“. Damit wird die nachhaltige und ökologische Wirtschaft der Forstleute gewürdigt und die Leistung, die hohen Besucher­zahlen mit dem Küstenschutz, Naturschutz und der forstlichen Nutzung in Einklang zu bringen, hervor­gehoben.
Ende 2016 Die Ahlbecker Seebrücke erhält dank Sanierungs­maßnahmen im November/Dezember ihr ursprüngliches Äußeres zurück.
Juli 2019 Der Flughafen Heringsdorf feiert 100 Jahre Passagier­flug. Er ist der älteste Flughafen in Mecklenburg-Vorpommern: Am 5. Juli 1919 hob dort die erste Maschine ab.

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