Gesehen auf https://www.ostsee.de/flensburg/nikolai-kirche.php am 21.12.2024
St.-Nikolai-Kirche
Die St.-Nikolai-Kirche ist in zwei Bauabschnitten entstanden. An der Stelle des heutigen Altarraumes stand schon 1332 eine kleinere Kirche.
Nach 1390 wurde auf ihrem Vorplatz der westliche Teil des heutigen Baus errichtet. Die vier Westjoche wurden nach ihrer Fertigstellung als Kirche eingerichtet und dem Heiligen Nikolai geweiht.
Danach riss man die alte Kirche ab und setzte den Bau ab 1440 nach Osten fort. Er wurde im Jahr 1480 – zunächst noch ohne Turm – vollendet. Nachdem die Kirche beim Stadtbrand im Jahre 1485 stark beschädigt wurde, ist der Bau bis 1490 erneut hergerichtet worden.
Das Taufbecken
1497 goss Peter Hansen in der Roten Straße das bronzene Taufbecken, das von vier Evangelisten getragen
wird. Die Figuren unter den Kielbogenarkaden werden durch Schriftbänder mit den Aufschriften
„Taufe Jesu“, „Kreuzigung“, „Marienkrönung“, „Weltenrichter“ und „Gnadenstuhl“ getrennt.
Über dem Taufbecken können Sie einen geschnitzten Taufdeckel von Johann Zimmer aus dem Jahre 1722
sehen. Er wurde von Wilhelm Valentiner und seiner Frau Margarethe Cäcilie gestiftet.
Schon am 2. Dezember 1526 hielt Gerhard Slewardt in St. Nikolai die erste lutherische Predigt in Flensburg. Slewardt, der als „Flensburger Reformator“ galt, wurde lutherischer Pastor in St. Nikolai. Von 1540 bis 1570 übernahm er außerdem das Amt des Probstes.
Die Kanzel
1570 stiftete der Rechtsanwalt Blasius Eckenberger die vom Lübecker Hinrich Matthes geschnitzte Kanzel.
Sie ist mit Szenen aus dem Leben Jesu in Nischen mit Muschelkonchen zwischen Ecksäulen geschmückt.
Die Treppentür, 1600 von Heinrich Ringeringk gefertigt, zeigt Christus als guten Hirten und als
Schmerzensmann, der in eine Weinkelter gepresst wird. Um 1600 erhielt sie einen
Treppenaufgang, der vermutlich von Heinrich Ringeringk gestaltet wurde.
Der Schalldeckel der Kanzel, ein Werk des Museumsgründers Heinrich Sauermann, wurde erst 1897
hinzugefügt.
Die Orgel
Die Orgel mit dem
prachtvollen geschnitzten und bemalten Renaissance-Prospekt wurde von 1604 bis 1609 von
Heinrich Ringeringk gestaltet. Im oberen Teil gliedert sich das Hauptwerk in gestaffelte
Pfeifentürme, die zwischen Säulen mit geschnitzten Kartuschengiebeln stehen. Die Giebel sind
mit Figuren bekrönt.
Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Orgel von Arp Schnitger ausgebaut und erneuert. In den
Jahren 1893 und 1894 wurde die heutige Sängerempore errichtet.
Der Altar
1749 stiftete Margarethe Cäcilie Valentiner den heutigen Altar. Der hölzerne Rokokoaufbau besteht
aus gedrehten Säulen und zwei lebensgroßen Figuren, welche die Tugenden Treue und Hoffnung
darstellen.
Das ornamental aufgelöste Gebälk weist eine asymmetrische Schnitzwerk-Bekrönung auf. Daneben sehen Sie
Putten und Posaunenengel.
Das Hauptbild zeigt die Auferstehung, darunter ist das Abendmahl abgebildet. Die Künstler sind leider
nicht bekannt.
Der Kirchturm
1516 wurde ein freistehender hölzerner Glockenturm errichtet. Der 65 Meter hohe Turmanbau, der
von 1582 bis 1584 errichtet wurde, übernahm später dessen hauptsächliche Funktionen.
Am 1. September 1877 schlug hier der Blitz ein und löste einen verheerenden Brand aus, der den Turmhelm
und das Turminnere völlig zerstörte. Auch die Orgel wurde stark beschädigt.
Der Turmhelm wurde im neugotischen Stil nach Plänen des Berliner Kirchenarchitekten Johannes Otzen
wiederaufgebaut. Damit hat der Turm eine Höhe von fast 90 Metern erreicht. 1909 erhielt er in
60 Metern Höhe ein Glockenspiel, dessen Glocken mehrmals täglich erklingen.
Öffnungszeiten der Kirche
Besichtigung und stilles Gebet
Täglich von 09:00 – 18:00 Uhr
Gottesdienst
Sonntags um 10:00 Uhr
Anschrift/Kontakt
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)