Wasserkunst

Wasserkunst auf dem Marktplatz
Wasserkunst auf dem Marktplatz

Am südöstlichen Rand des Markt­platzes befindet sich die Wasserkunst. Das pavillon­artige Bauwerk wurde im Stil der nieder­ländischen Renaissance, nach Plänen des Utrechter Baumeisters Phillip Brandin, zwischen 1579 und 1602 erbaut.

Die zwölf Ecken aus Kalkstein tragen die Haube aus Kupfer mit der sechs­eckigen Laterne. Spruch­platten über und unter den eingefügten Eisen­gittern künden in lateinischer und deutscher Sprache von der Trinkwasser­versorgung in früheren Zeiten.

„Wasserkunst“ war ursprünglich die Bezeichnung für mittel­alterliche Schöpf- und Pumpwerke. In Wismar wurde die Wasserkunst als zentrales Wasser­reservoir genutzt. Durch Rohrleitungen aus Holz wurde Quell­wasser aus der Umgebung zur Wasser­verteilungs­stelle am Markt geführt. Ein Leitungs­system brachte das Wasser in verschiedene Gebäude. So konnten etwa 220 Häuser und 16 öffentliche Schöpf­quellen mit Wasser versorgt werden.

Wasserkunst auf dem Marktplatz
Wasserkunst auf dem Marktplatz
Wasserkunst auf dem Marktplatz

Ein kleiner Brunnen mit den Wasser­speiern Nix und Nixe befand sich einst im Inneren der Wasserkunst und kann jetzt im „Stadt­geschichtlichen Museum“ besichtigt werden.

1860 bis 1861 wurde die Wasserkunst unter der Leitung des Wismarer Architekten Heinrich Thormann restauriert und auf einen Sockel gesetzt. Von 1972 bis 1976 wurden das Kupfer­dach, die Säulen, die Spruch­platten und die Dach­reiter abermals erneuert bzw. ausgebessert.

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)