Gesehen auf https://www.ostsee.de/wismar/fuerstenhof.php am 30.10.2024
Fürstenhof
Seit 1329 residierten an diesem Ort die Landesfürsten.
Der Fürstenhof mit seinen zwei fast rechtwinklig zueinanderstehenden Seitentrakten besticht
durch seine verschiedenen Baustile.
Das sogenannte „Alte Haus“ wurde zur Vermählung von Herzog Heinrich V. 1512 im spätgotischen
Stil errichtet. Es besteht aus einem Hallenbau mit Sterngewölben und einem darüberliegenden Saal.
Ebenfalls aus Anlass seiner Hochzeit ließ 1553/54 Johann Albrecht I. das 1506 erbaute gotische
Festsaalgebäude abreißen. Auf seinen Grundmauern entstand das Neue Haus, das erstmalig in
Mecklenburg den Stil der italienischen Renaissance aufwies.
1574 zwangen Statikprobleme zum Neubau des Daches. Die Schweden nutzten während ihrer Herrschaftszeit
den Fürstenhof als Sitz des obersten Gerichts in den deutschen Besitzungen und schlossen mit einem
barocken Neubau die freie Fläche zwischen dem Alten und dem Neuen Haus.
Das Neue Haus ist reich mit plastischem Kalkstein- und Terrakottaschmuck verziert. Figürliche
Friese trennen die drei Geschosse dieses Flügels. Der Kalksteinfries auf der Straßenseite
zeigt Auszüge des Trojanischen Krieges, auf der Hofseite ist das Gleichnis vom verlorenen Sohn dargestellt.
Der obere Fries aus Terrakotta zeigt Porträts antiker und zeitgenössischer Persönlichkeiten. Eine figürliche Darstellung von Samson und Dalila schmückt das Eingangsportal.
In den Jahren 1877 bis 1878 erfolgte eine umfassende Renovierung des Neuen Hauses, bei der leider viele
Originalteile zerstört wurden.
Heute ist im Fürstenhof das Amtsgericht Wismar untergebracht.
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)