Stadtbefestigung

Stadtmauer beim Kloster zum Heiligen Kreuz
Stadtmauer beim Kloster zum Heiligen Kreuz

Die nach der Vereinigung der Teilstädte 1265 verwirklichte Stadt­befestigung gehört zu den eindrucks­vollsten mittel­alterlichen Bauten im deutschen Ostseegebiet.
Bis zur Entfestigung der Stadt um 1830 wurde die Mauer mehrfach erneuert. In den Jahren danach wurde der Wunsch nach einer park­ähnlichen Umgestaltung laut. Diese prägt bis heute das Bild rund um die Stadt­befestigung.

Stadtmauer

Schon im 13. Jahrhundert wurde die etwa einen Quadrat­kilometer große Stadtfläche von einer Stadtmauer umgeben: rund drei Kilometer lang und sieben Meter hoch. Die über einen Meter starken Mauern der Stadt­befestigung besitzen einen Absatz in etwa drei Metern Höhe, an denen hölzerne Wehrgänge befestigt wurden, wenn der Stadt Gefahr drohte. 1624 bis 1628 kamen Graben und Bastionen hinzu.

In der Stadtmauer eingelassene Türme und Wieckhäuser dienten zu Verteidigungs­zwecken und zur Aufbewahrung von Kriegs­material. Über 20 Stadttore aus Backstein standen zum Verlassen und Betreten der Stadt zur Verfügung. Sie wurden in „Landtore“ und „Strandtore“ unterschieden: Erhalten sind neben dem Steintor, Kuhtor und Kröpeliner Tor (Landtore) auch das schicke Mönchentor (Strandtor).

Einige Abschnitte der Stadtmauer stehen noch heute, der mit 450 Metern größte zusammen­hängende Teil verläuft entlang der Rostocker Wallanlagen. Von der Stadtseite aus ist die imposante Höhe der Stadtmauer am deutlichsten zu erkennen. In der Nähe der Klosterkirche führt eine Treppe zu einem Durchgang in der Mauer. Von oben genießen Sie einen schönen Blick auf den Kloster­garten und die sogenannten „Professoren­häuser“, bevor Sie durch die Tür auf die Außenseite der Mauer mit den grünen Wallanlagen treten.

Historische Ansicht Durchgang an der Nicolaikirche
Historische Ansicht: Durchgang an der Nicolaikirche
Historische Ansicht Lagebuschturm
Historische Ansicht: Lagebuschturm
Treppe an der Stadtmauer, Durchgang zu den Wallanlagen
Treppe an der Stadtmauer, Durchgang zu den Wallanlagen

Lagebuschturm

Von insgesamt sechs Mauertürmen ist nur noch der Lagebuschturm erhalten. Er wurde um 1825 im Stil der nieder­ländischen Renaissance auf dem achteckigen Fundament seines Vorgängers, dem „Turm auf dem Rammelsberg“, errichtet und besitzt vier Stockwerke. Früher wurde das erste Stockwerk als unterirdisches Gefängnis genutzt. Darüber befanden sich beschuss­sichere Räume für die schweren und leichteren Geschütze.
In den 1990er-Jahren wurden eine Zeit lang Räume im Lagebuschturm als Büro genutzt, seit Anfang der 2000er-Jahre stehen diese allerdings leer und warten auf eine Sanierung.

Wallanlagen

Die Parkanlage zwischen Kröpeliner Tor und Schwaanscher Straße ist eine beliebte grüne Oase mitten in der Stadt. Große Bäume, blühende Sträucher und ein kleiner länglicher Teich – ein Abschnitt des ehemaligen Wallgrabens – locken Spaziergänger. Im Winter dient die Parkanlage kleineren Kindern als Rodelstrecke.
Der weitere Verlauf des Wallgrabens (Schwaansche Straße Richtung Steintor) wurde zugeschüttet. Hier schlendern Sie heute durch den Rosengarten.

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)