Gesehen auf https://www.ostsee.de/insel-ruegen/kreidemuseum.php am 21.11.2024
Kreidemuseum Gummanz
Auf der Halbinsel Jasmund im Nordosten der Insel Rügen hat der Verein der Freunde und Förderer des Nationalparks Jasmund e.V. in einer restaurierten Werkhalle des ehemaligen Kreidewerks Gummanz das erste und einzige Kreidemuseum Europas errichtet.
2014 wurde das Museum erweitert und neu gestaltet und empfängt Jung und Alt zu einem einzigartigen
Rundgang durch die Welt der Fossilien der Rügener Schreibkreide.
Informativ und erlebnisreich wird hier ein Stück Rügener Erd- und Kulturgeschichte gezeigt.
Ein Themenschwerpunkt behandelt die etwa 200-jährige Tradition des
Kreideabbaus und die vielfältige Nutzung der Kreide in Industrie, Umwelt und im
medizinisch-kosmetischen Bereich.
„Kreide“ ist nicht gleich „Kreide“
Der weiße Rohstoff (CaCO3) findet auch heute noch Verwendung in einer breiten Palette von Produkten: unter anderem in Porzellan und Keramik, Kunststoffen, Farben, als Düngekalk und als Filterstoff bei der Rauchgasentschwefelung. In der Physiotherapie und bei Wellnessanwendungen kommt der Naturstoff als „Heilkreide“ zum Einsatz. Nur mit der Tafelkreide (CaSO4) hat die Rügener Schreibkreide nichts (oder nur als Zusatz) zu tun.
Ausstellung rund um die Kreide
Kurzfilme aus dem Jahr 1937, den 60er-Jahren und der Gegenwart gewähren einen Einblick in die harte
Arbeit im Tagebau. Weitere Fotos, Kurzfilme und anschauliche Textfahnen berichten über die
vielseitige Verwendbarkeit der Kreide.
Durch einen Formationstunnel mit den Leitfossilien der jeweiligen Erdzeitalter „tauchen“
Sie durch ein kreidezeitliches Meer, vorbei an einem kreidezeitlichen Fischsaurier, und
gelangen in den Ausstellungsraum „Kreide und Fossilien“. Animationen, interaktive Exponate und
zahlreiche Kreidefossilien veranschaulichen die Entstehung der Erde im Allgemeinen und
speziell die der Rügener Schreibkreide, des Feuersteins und der Versteinerungen. Systematisiert
wird ein Einblick in die Fossilien der Rügener Schreibkreide und ihre Besonderheiten gegeben.
Ein weiterer Raum der Ausstellung zeigt Ihnen die jüngere geologische Geschichte Rügens – von der Eiszeit
und ihrem Einfluss auf die Entstehung der Insel bis zu den Prozessen der Küstenerosion heute. Von
500 Millionen Jahren Erdgeschichte und dem langen Weg nach Rügen erzählen von Gletschern
hinterlassene Steine (Geschiebe), deren Ursprungsgebiete in Skandinavien liegen.
Wer gerne Fossilien sammelt, kann seine Funde mitbringen, sie bestimmen und sich beraten lassen.
Kreidebruch und Kreidelehrpfad
Auf dem Außengelände des Museums ist an einem Originalschauplatz des Kreideabbaus die Vergangenheit erlebbar. Von 1855 bis 1962 wurde hier Kreide abgebaut. Ein Kreidelehrpfad mit historischen Gerätschaften dokumentiert die einzelnen Produktionsschritte vom Brechen der Kreide bis zum Versand. Dieser Museumsbereich ist auch außerhalb der Öffnungszeiten für einen Euro Eintritt begehbar.
Ein Naturlehrpfad, der um den Kreidebruch herumführt, informiert mit anschaulichen Tafeln über die Pflanzengesellschaften, die im Laufe der Zeit die offengelassenen Kreidebrüche wieder besiedeln. Über ihn gelangen Sie auf den „Kleinen Königsstuhl“, von dem Sie eine herrliche Aussicht über die Boddenlandschaft haben. Bei klarer Sicht können Sie die Insel Hiddensee und die Kirchtürme von Stralsund sehen.
Fossilien „unter die Lupe“ nehmen
Für Schulklassen und geologisch interessierte Gruppen besteht die Möglichkeit, kleinere Fossilien einmal
etwas genauer zu erforschen. Dazu stehen in einem Labor zehn Mikroskope bereit.
Im Museumsshop erhalten Sie Fossilien aus der Rügener Schreibkreide, Produkte der Original Rügener
Heilkreide, Literatur zu den Themen Kreide und Geschiebe, Poster, Postkarten und vieles mehr.
Öffnungszeiten
1. Oktober bis 31. Dezember
Dienstag bis Sonntag 11:00 – 16:00 Uhr
Letzter Einlass 45 min vor Schließzeit
Anschrift/Kontakt
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)