Gesehen auf https://www.ostsee.de/insel-ruegen/kap-arkona-svantevit.php am 21.12.2024
Svantevit
Am Kap Arkona erinnert der hölzerne Götze Svantevit an Rügens heidnische Slawenzeit, die 1168/1169 endete.
Dänen belagerten die Burg von Kap Arkona und nahmen sie nach Ausbruch einer Feuersbrunst in Besitz. Sie zerstörten anschließend den Götzentempel im Inneren der Burg und brachten den hölzernen Svantevit in ihr Lager. Das Holz des heiligen Götzen verwendeten sie zum Kochen ihrer Mahlzeiten.
Die Dänen gingen überall auf Rügen so rigoros mit den heidnischen Kultfiguren um. Dabei vermieden sie tunlichst Unfälle. Denn so, glaubten die Slawen, hätten sich die heidnischen Götter wegen des an ihnen begangenen Frevels gerächt.
Die heidnische Bevölkerung von Rügen ließ nach solchen Erlebnissen die Christianisierungsrituale widerstandslos über sich ergehen.
Svantevit
von sventu: heilig, stark;
vit: Sieger, Lichtgott, Seher
Svantevit, Gott der Götter aller Slawen, war seiner Bedeutung nach vergleichbar mit dem altnordischen Wotan. Archäologische Funde belegen, dass die slawischen Völker verschiedener Regionen Svantevit-Heiligtümer besaßen, z. B. in Tarnopol und Kaminiec (Galizien). Jedoch zahlten auch die festländischen Slawen Abgaben an den Tempel zu Arkona, das einflussreichste Heiligtum des Svantevitkultes.
Der Überlieferung nach besaß die Svantevitfigur vier Gesichter und trug in einer Hand ein Schwert und in der anderen ein Trinkhorn. Wer das Orakel des Svantevit in Anspruch nahm, machte dem Tempel ein kostbares Geschenk.
(Nach A. Haas: Arkona im Jahre 1168)
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