Die Warnemünder Molen haben sich zu einem wahren Mekka für Urlauber und spontanentschlossene
Spaziergänger entwickelt: Auf der Westmole schlendern Sie rund 550 Meter aufs Meer hinaus.
Oder nehmen Sie im Sand Platz und nutzen die Molenmauer als Rückenlehne: Bei östlichen Winden
bietet sich hier am Fuß der Westmole ein gemütliches, windgeschütztes Plätzchen.
Die beliebte Ostmole führt ihre Besucher bei Wind und Wetter rund einen Kilometer weit über die Ostsee.
Wie auf der Westmole ist auch der Weg auf der Ostmole bis zur Molenspitze glatt asphaltiert.
Gesehen auf https://www.ostsee.de/warnemuende/westmole-ostmole.php am 22.11.2024
Ost- und Westmole Warnemünde
Von Januar bis Dezember über die Ostsee flanieren
Einfach me(e)hr sehen
Auf dem Weg zu den Molenköpfen können Sie wunderschöne Segelboote, Fischkutter, Fahrgastschiffe,
Fähren nach Skandinavien und atemberaubende Kreuzfahrtschiffe aus nächster Nähe bestaunen.
Besonders während der Hanse Sail und der Warnemünder Woche, wenn hunderte Schiffe zu Gast in Rostock und
Warnemünde sind, stehen Sie auf den Molen quasi in der ersten Reihe und genießen den besten Blick auf
die Großsegler, Traditionsschiffe und Segelboote fast aller Größen und Klassen.
Zum Greifen nah, so gering ist der Abstand zu den Kleinen und Großen der Meere! Wenn Sie nun die Augen
schließen und tief einatmen, riechen Sie das Salz in der Luft und spüren dieses warme Gefühl von
Freiheit, Weite und ein bisschen Fernweh...
Rot und grün grüßen die Molenfeuer
Am oberen Ende der Molen angekommen, erwarten Sie die unbestrittenen „Aushängeschilder“ der
beliebten Flaniermeilen – zwei langjährige Bekannte, die Schiffsbesatzungen sicher in den
schützenden Hafen leiten.
Mit einer Feuerhöhe von 14 Metern sind sie nicht zu übersehen: Seit 1985 und 1998 stehen
die beiden wie Leuchttürme aussehenden Leuchtfeuer hier auf den Molenköpfen – Wind und Wetter können
ihnen so schnell nichts anhaben. Einheimische bezeichnen den rot-weißen Turm auf der Ostmole und sein
grün-weiß gestreiftes Gegenüber auf der Westmole auch liebevoll als „Zwillinge“.
Heiße Tipps für stürmische Tage
Bei Sturm gehen Sie besser nicht bis ganz vor zur Molenspitze, da der letzte Molenabschnitt von den
Wellen überspült werden könnte. Bleiben Sie auf der Westmole im Bereich der schützenden Molenmauer
und schauen Sie sich von hier das Naturschauspiel an!
Wenn der Wind „nur“ mal etwas stärker weht und die Ostsee in Wallung bringt, können Sie – dank ein paar
einfacher Tipps – die Molen trotzdem sicher überqueren. Bei kräftigem Wind sollten Sie vor Ihrem Ausflug
dringend wetterfeste Kleidung anziehen: Sie müssen damit rechnen, nass gespritzt zu werden oder
sogar eine kräftige Ganzkörperdusche abzukommen, wenn sich die Wellen an den Molen brechen. –
Gerade dieses Risiko ist für viele Besucher der größte Spaß! Nicht selten sieht man, wie Jung und Alt
den plötzlichen „Wassermassen“ direkt entgegenblicken, um unter Gelächter und Geschrei pitschnass
das Weite zu suchen...
Also: Halten Sie bei größerem Windaufkommen Ihr Kind fest an der Hand und passen Sie auf Ihre
Kamera auf!
Historisches
Um den Warnemünder Hafen zu sichern, verpflichtete die Stadt Rostock 1288 den Patrizier Rötger Horn, die Hafeneinfahrt über fünf Jahre hinweg auf einer Tiefe von zwölf Fuß zu halten. Ende des 16. Jahrhunderts wurden Steinwälle zum Schutz der Hafeneinfahrt aufgetürmt, zwischen 1897 und 1903 unter der Leitung des Hafenbaudirektors Karl Friedrich Kerner (1847-1920) schließlich Molen angelegt, um den Seekanal und die Zufahrt zum Überseehafen dauerhaft zu sichern.
Heute gibt es in Warnemünde drei Molen: die Westmole, die Ostmole und die kleine „Mittelmole“. Zwischen
Mittel- und Ostmole fahren die Schiffe in den Seekanal, der zum Überseehafen und bis in den
Rostocker Stadthafen führt. Mittel- und Westmole begrenzen die Einfahrt in den Alten Strom.
Als „Mittelmole“ zählt der Bereich der Bahnhofsinsel, der nördlich des Warnemünder Segelclubs an
der Spitze mit der „Esperanza“ endet. Auf der Bahnhofsinsel finden Sie unter anderem den
Warnemünder Bahnhof, den Warnemünder Fischmarkt, Restaurants und Geschäfte sowie die Liegeplätze der
einheimischen Fischer und Segler.
Westmole
- Ende des 16./Anfang 17. Jahrhundert: 320 m langer Steindamm aus abgesetzten Steinkästen wird angelegt, Deichprofil aus Backsteinen, kegelförmige, unbefeuerte Bake auf dem Molenkopf
- 1896: Mole wegen des geplanten Fährverkehrs nach Dänemark um 133 Meter verlängert, rote Leuchtbake mit weißem Gitterkopf und einer Nebelglocke auf dem Molenkopf
- 1902/03: Verlängerung um weitere 100 Meter (den sogenannten „Sandhaken“) auf derzeitige Länge von 541 Meter, zusätzliche Bake mit rechteckigem, gitterförmigen Aufbau (sich nach oben verjüngender Turm mit Leuchteinrichtung)
- 1956-57: runde Bake wird abgebaut
- 1963: Gitterbarke wird abgebaut und durch ein schwarz-weißes Leuchtfeuer auf Molenspitze ersetzt
- 1995: Im Zusammenhang mit dem Ausbau des Seekanals bekommt die Westmole eine die Hafeneinfahrt einfassende „Molenspange“, auf der das neue Leuchtfeuer steht: ein grün-weiß-grüner Turm mit zwei Galerien und Laterne mit halbkugelförmiger Kuppel. Das alte schwarz-weiße Leuchtfeuer bekommt einen Platz in der landseitigen Museumsausstellung beim Traditionsschiff in Schmarl.
Ostmole
Bis 1903 war die heutige „Mittelmole“ die „Ostmole“. Mit dem Bau des Neuen Stromes – im Zusammenhang mit der Errichtung der beiden Fährbetten für den Trajektverkehr nach Dänemark – wurde eine neue Mole als Begrenzung des Neuen Stroms errichtet.
- 1903: Bau der Ostmole
-
1957 bis 1960: Im Zuge der Verbreiterung der Hafeneinfahrt wird sie zur „alten Ostmole“.
Weiter östlich wird die „neue Ostmole“ angelegt.
Die neue Ostmole, später auch vielfach als „Neue Ostmole“ bezeichnet, wurde für den Bau des Rostocker Überseehafens in der DDR-Aktion „Ein Stein für Warnemünde“ errichtet. Das heißt: Jeder Bürger – insbesondere Bauern – wurden aufgefordert, Feldsteine für die Errichtung einer neuen Mole nach Warnemünde zu schaffen.Die alte Mole, die bis Ende der 1990er-Jahre ohne Zugang vom Festland ca. 1,1 Kilometer zwischen Neuem Strom und Seekanal lag, wurde zum Eldorado für Möwen und andere Seevögel. Diese „alte Ostmole“ wurde fälschlicherweise von Auswärtigen, aber auch von einigen Warnemündern als „Mittelmole“ bezeichnet, weil sie ja „mitten im Wasser“ lag.
- 1998: Der Seekanal wird von 80 auf 120 Meter schiffbare Breite und von 13 auf 14,5 Meter Tiefe ausgebaut. Dafür wird die „alte Ostmole“ abgetragen, die „Neue Ostmole“ neugestaltet und auf rund einen Kilometer verlängert. Die Molenspitze bekommt ein neues Leuchtfeuer: einen rot-weiß-roten Turm mit zwei Galerien und Laterne mit halbkugelförmiger Kuppel.
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)