Gesehen auf https://www.ostsee.de/warnemuende/robben-forschungszentrum.php am 21.11.2024
Robben-Forschungszentrum
Große Kulleraugen schauen seit Mitte 2008 in Warnemünde neugierig aus dem Wasser – neun Robben sind in jenem Sommer aus dem Kölner Zoo nach Warnemünde in das Robben-Forschungszentrum der Universität Rostock (Marine Science Center) umgezogen.
Die Seehund-Forschungsanlage befindet sich im Yachthafen Hohe Düne direkt an der Ostmole der Warnow. Eine große Netztasche umgibt das 110 mal 25 Meter große Gehege. Es ist bis zu sechs Meter tief und das weltweit größte seiner Art.
Für das Forschungszentrum ist ein ehemaliges Flussfahrgastschiff entkernt und mit Büros,
Werkstätten, Laboren, Lager und anderem ausgestattet worden.
Vom Besucherdeck des 53 Meter langen Institutsschiffs können Sie den Forschern und den Robben
bei der Arbeit zusehen. Dabei erfahren Sie viele interessante Details über den Umgang mit den Tieren,
deren Lebensweise sowie die Forschungsarbeiten.
Ziel der Untersuchungen des Forscherteams um Prof. Dehnhardt und Prof. Hanke ist vor allem, die Sinnessysteme und die Orientierungsmechanismen der Robben im Wasser zu verstehen, um z. B. Erkenntnisse für technische Anwendungen zu finden, wie für einen Unterwasserroboter oder anderes.
Mehrmals täglich trainieren die Tiere bzw. arbeiten die Forscher mit ihnen. Die verschiedenen Versuchsaufbauten sind vor allem nach funktionalen Gesichtspunkten konstruiert und erfüllen zwei wichtige Aufgaben. Neben ihrer wissenschaftlichen Funktion stellt die Beschäftigung mit den Geräten und Installationen für die Tiere eine Art mentales Training dar. Die Seehunde werden ständig mit neuen Situationen konfrontiert und so geistig und körperlich fit gehalten.
Derzeit leben in der Forschungsstation 12 Seehunde, zwei Seelöwen und ein Seebär. Filou, Luca, Bill, Henry, Sam, Marco, Nick, Moe – alles „Jungs“. Die Tiere haben unterschiedlich klingende Namen. Sie kommen auf Zuruf, weil sie die Intonation verstehen. Für korrekt ausgeführte Übungen erhalten sie einen Fisch als Belohnung. Am liebsten fressen die Seehunde Heringe und Sprotten. Das können schon mal bis zu sechs Kilogramm Fisch am Tag sein – je nach Jahreszeit und „Arbeitsaufwand“.
Durch die Ausbildungstechnik nach dem Belohnungsprinzip entsteht eine besonders enge Mensch-Tier-Bindung. Einzelne Übungen dienen neben den Forschungszwecken auch der körperlichen Untersuchung der Tiere nach Verletzungen, Krankheiten oder Parasitenbefall. Auf Handzeichen legt sich ein Seehund auf den Rücken und lässt sich in aller Ruhe den Bauch abtasten.
Seehundbegegnung
Ein besonderes Angebot der Forschungsstation ermöglicht es Ihnen, den Tieren aus nächster Nähe zu
begegnen. Sie dürfen mit einem der Forscher auf die Schwimmpontons und ihm bei den Übungen mit den
Tieren quasi „über die Schulter schauen“. Sie erfahren dabei Wissenswertes über die Tiere und die Arbeit
mit ihnen und dürfen auch Erinnerungsfotos machen.
Für dieses Angebot melden Sie sich am besten im Voraus an.
Mit den Seehunden schwimmen und tauchen
Angemeldete Besucher haben sogar die Möglichkeit, mit den Seehunden „abzutauchen“ und in ihrem Element zu erleben. Wenn Sie keinen Tauchschein haben, dürfen Sie auch als Schwimmer mit ins Wasser.
Gäste auf Zeit
Ende 2022 sind drei der Seehunde aus dem Rostocker Zoo im Robbenforschungszentrum im „Gästezimmer“ eingezogen. Sie schwimmen bis vorraussichtlich Sommer 2024 in einem separaten Becken neben den Tieren des Forschungszentrums. Auslöser ist der Bau einer komplett neuen, modernen Robbenanlage im Zoo, welche dann ihr neues Zuhause sein wird.
Öffnungszeiten
November
Donnerstag bis Sonntag 10:00 – 15:00 Uhr
Ein Ansprechpartner steht Ihnen auf dem Besucherdeck stets zur Verfügung.
Achtung: Telefonisch ist das Robben-Forschungszentrum leider nicht erreichbar.
Anschrift/Kontakt
18119 Warnemünde
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)