Gesehen auf https://www.ostsee.de/ueckermuende/ukranenland.php am 21.11.2024
Ukranenland
Im Ukranenland erwartet Sie eine für Vorpommern einmalige museale Einrichtung. Nach archäologischen Befunden wurden hier Block-, Bohlen- und Flechtwandhäuser des neunten und zehnten Jahrhunderts in Originalgröße rekonstruiert.
Historischen Handwerkern wie dem Töpfer und dem Schmied kann man bei der Arbeit über die Schultern schauen und selbst probieren, wie unter klingenden Hammerschlägen ein Feuerstahl entsteht.
Besondere Höhepunkte sind die historischen Markttage, die vom Frühjahr bis zum Herbst Tausende von Besuchern aus Nah und Fern anziehen. Man glaubt sich 1 000 Jahre zurückversetzt, wenn die Svarog, das erste in Deutschland rekonstruierte Slawenschiff, in den Hafen des Ukranenlandes einläuft oder wenn das dampfende Brot aus dem Lehmofen gezogen wird.
Besuchen Sie das Freilichtmuseum Ukranenland und die mittelalterliche Burgruine der Burg Torgelow, Castrum Turglowe, in Torgelow an der Uecker!
Historisches
Die Ukranen, ein an der Uecker lebender Stamm der Nordwestslawen, wurden 948 erstmalig in der
Stiftungsurkunde des Bischofs von Brandenburg erwähnt.
Eine wechselhafte Geschichte lag zu diesem Zeitpunkt hinter den slawischen Stämmen zwischen Elbe und Oder,
die von den Wikingern oft auch als „Wenden“ bezeichnet wurden.
Es waren die kriegerischen Steppenvölker der Hunnen um das vierte Jahrhundert und etwa 200 Jahre später die Awaren, die die große Völkerwanderung auslösten und die Slawen zwangen, ihre Urheimat zu verlassen. Ihre Wanderung entlang der großen Flüsse führte sie bis an die südliche Ostseeküste. Überliefert sind unter anderem die Siedlungsgebiete der Obodriten und die der Wilzen, die später im Lutizenbund vereint waren, dem möglicherweise auch die Ukranen zeitweilig angehörten.
Es ist eine unruhige aber zugleich hochinteressante Zeit an der letzten Jahrtausendwende.
Staaten bilden sich im Herzen Europas heraus, Naturreligionen müssen dem Christentum weichen, das
Mittelalter steht vor der Tür.
Die slawischen Stämme verlieren im zwölften Jahrhundert ihre Eigenständigkeit, verbürgt durch den
dänischen Geschichtsschreiber Saxo Grammaticus ist die Vernichtung der letzten slawischen
Tempelburg in Arkona im Jahre 1168.
Es bleiben auch viele Fragen zu dieser Zeit offen. Zum Beispiel wo genau lag Rethra, das sagenumwobene
Delphi des Nordens, das Zentrum des Lutizenaufstandes im Jahre 983? Oder ist das polnische Wolin
tatsächlich mit dem angeblich versunkenen Vineta identisch?
Es ist noch genug Stoff für ganze Generationen von Geschichtsforschern vorhanden.
Öffnungszeiten
Oktober bis April
auf Anfrage
Anschrift/Kontakt
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