Gesehen auf https://www.ostsee.de/rostock/kerkhoffhaus.php am 03.12.2024
Kerkhoffhaus
Schräg hinter dem Rathaus steht das Kerkhoffhaus, eines der ältesten und schönsten spätgotischen
Giebelhäuser Rostocks.
Dieses reich verzierte Kaufmannshaus wurde 1470 im Auftrag des Bürgermeisters Berthold Kerkhof für
eine wohlhabende Patrizierfamilie errichtet. Der Giebel wurde mit sieben Blenden versehen – wohl an
Rostocks Kennzeichen, die Siebenzahl, angelehnt.
Die Umgestaltung der gotischen Fassade mit reliefierten Terrakottaplatten und glasierten Fliesen im
Renaissancestil erfolgte Anfang des 16. Jahrhunderts. Es zählt somit zu den ersten Bauten in
Rostock, bei denen renaissancezeitliche Ornamente verwendet wurden.
Allerdings lassen die farbenprächtigen Terrakottaplatten die Betrachter schmunzeln, zeigen
doch die Kacheln nicht nur Delfine und Kriegerköpfe, sondern auch einen unbekleideten Mann mit
Schwert und Schild.
Das Kerkhoffhaus wurde 1907 grundlegend saniert und baulich erweitert. Seitdem befinden sich hier das Stadtarchiv und das Standesamt. In den 1990er-Jahren erfolgten weitere umfangreiche Sanierungsarbeiten.
(Der Name des Hauses basiert auf der niederdeutschen Form des Familiennamens „Kirchhof“, der neben Kerkhof auch als Kerkhoff, Karkhof und in weiteren Schreibvarianten auftaucht.)
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)