Kerkhoffhaus

Kerkhoffhaus

Schräg hinter dem Rathaus steht das Kerkhoffhaus, eines der ältesten und schönsten spät­gotischen Giebel­häuser Rostocks.
Dieses reich verzierte Kaufmannshaus wurde 1470 im Auftrag des Bürger­meisters Berthold Kerkhof für eine wohlhabende Patrizier­familie errichtet. Der Giebel wurde mit sieben Blenden versehen – wohl an Rostocks Kennzeichen, die Siebenzahl, angelehnt.

Die Umgestaltung der gotischen Fassade mit reliefierten Terrakotta­platten und glasierten Fliesen im Renaissancestil erfolgte Anfang des 16. Jahr­hunderts. Es zählt somit zu den ersten Bauten in Rostock, bei denen renaissance­zeitliche Ornamente verwendet wurden.
Allerdings lassen die farben­prächtigen Terrakotta­platten die Betrachter schmunzeln, zeigen doch die Kacheln nicht nur Delfine und Krieger­köpfe, sondern auch einen unbekleideten Mann mit Schwert und Schild.

Das Kerkhoffhaus wurde 1907 grundlegend saniert und baulich erweitert. Seitdem befinden sich hier das Stadt­archiv und das Standesamt. In den 1990er-Jahren erfolgten weitere umfang­reiche Sanierungs­arbeiten.

(Der Name des Hauses basiert auf der nieder­deutschen Form des Familiennamens „Kirchhof“, der neben Kerkhof auch als Kerkhoff, Karkhof und in weiteren Schreib­varianten auftaucht.)

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)