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Albrecht Tischbein
Albrecht Tischbein (1803-1881) war als Ingenieur, Maschinen- und Schiffbauer einer der Konstrukteure des ersten deutschen eisernen Schraubendampfers.
Tischbein wird am 15. November 1803 in Sternberg geboren und verbringt seine Kindheit und Jugend in Rostock.
1821 absolviert er ein Mechanikstudium in Rotterdam und arbeitet auf der Rotterdamer Schiffswerft als
Ingenieur und Maschinenbauer beim Bau von Dampfschiffen.
Bei einem Aufenthalt in England sammelt er Erfahrungen beim Bau großer Dampfschiffe.
Albrecht Tischbein konstruiert 1837 für die Magdeburger Elb-Dampfschiff-Fahrts-Compagnie einen Raddampfer
aus Holz. In Magdeburg entstehen unter seiner Leitung 33 Schiffe, darunter 14 aus Eisen.
1850 wird die „Rostocker Dampfschiff-Fahrt-Gesellschaft“ gegründet. Diese möchte mit zwei eisernen Dampfschiffen einen Linienverkehr zwischen Rostock und St. Petersburg aufnehmen. Albrecht Tischbein kehrt nach Rostock zurück und gründet mit dem Schiffbaumeister Wilhelm Zeltz die „Schiffswerft und Maschinen fabrik von Wilhelm Zeltz und Albrecht Tischbein“ „... zur Erbauung von Dampf- und eisernen Schiffen“.
Auf dieser Werft werden zwei eiserne Schraubendampfer gebaut. Bis dahin wurden in Rostock nur
hölzerne Schiffe hergestellt.
Die „Erbgroßherzog Friedrich Franz“ fährt als erstes Schiff von 1851 bis 1855 im Liniendienst zwischen
Rostock und St. Petersburg. Sie wird aus finanziellen Gründen verkauft. 1852 läuft die „Großfürst
Constantin“ vom Stapel.
Die Werft firmiert unter dem Namen „Maschinenbauanstalt und Schiffswerft A. Tischbein, Rostock“ und wird später mit mehreren anderen Firmen zur „Aktien-Gesellschaft Hansa Werft für eiserne Schiffe und Maschinenbauanstalt“ umgewandelt. 1890 geht daraus die „Actien-Gesellschaft Neptun Schiffswerft und Maschinenfabrik“, die heutige Neptun Werft, hervor.
Tischbeins technische Erfindungen beschränken sich nicht nur auf die Schiffbautechnik.
Er konstruiert und baut auch Gasaufbereitungsanlagen und Dampfpumpen. Für seine Leistungen
wird er mehrfach auf der „Landes-Gewerbe-Ausstellung“ in Rostock ausgezeichnet.
Albrecht Tischbein ist bis 1876 als Werftdirektor tätig.
Er stirbt am 22. März 1881 in Rostock.
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)