Das U-Boot U995 ist als technisches Museum ein bedeutender Teil des Marine-Ehrenmal. Es kann in
unmittelbarer Nähe des Ausstellungsturms am Strand von Laboe besichtigt werden und erinnert an die
gefallenen deutschen U-Boot-Fahrer in beiden Weltkriegen.
Es ist ein Symbol gegen das Vergessen und macht vor allem die Leiden des Zweiten Weltkriegs greifbar:
Von 1940 bis 1945 verloren 30 000 U-Boot-Fahrer und weitere Zehntausende alliierte Seeleute
ihr Leben.
Gesehen auf https://www.ostsee.de/laboe/marine-ehrenmal.php am 30.10.2024
Marine-Ehrenmal Laboe
Das Marine-Ehrenmal in Laboe ist eine Gedenkstätte für die auf See Gebliebenen aller Nationen und Mahnmal
für eine friedliche Seefahrt auf freien Meeren.
Der 85 Meter hohe Turm ist eine weithin sichtbare Landmarke an der östlichen Kieler Außenförde.
341 Stufen sind es bis zur Aussichtsplattform, Sie können aber auch einen der zwei Aufzüge
nutzen. Oben angekommen, werden Sie mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt. Bei klarer Sicht
erkennen Sie sogar die Küste Dänemarks!
Die Ausstellung im Ehrenmal
Im Fuß des Turms sind mehrere Ausstellungsräume untergebracht. Die Gedenkhalle für die
in beiden Weltkriegen gefallenen deutschen Marinesoldaten befindet sich im Erdgeschoss,
darüber sehen Sie eine Ausstellung zum Thema „Die Deutsche Marine“.
Im sogenannten „Flaggenraum“ ist eine Übersicht „authentisch wirkender“ Kriegsflaggen präsentiert:
In einer beeindruckenden Zusammenschau werden die Reichskriegsflaggen des
Kaiserreichs, die Reichskriegsflagge der Kriegsmarine mit dem Hakenkreuz des
NS-Staates, die Dienstflagge der Volksmarine der DDR und die Dienstflagge der
Bundesmarine gezeigt.
Unterirdische Gedenkhalle
Zur Anlage des Marine-Ehrenmals gehört auch eine unterirdische Gedenkhalle. Am Fuß des Turms
führt ein langer Gang zu der großen, runden Halle. Auf einem runden Plateau liegen im Halbdunkel
Ehrenkränze, Gebinde und Schleifen. Ein Gang führt außen herum, Bilder und Ehrentafeln
erinnern an die Verstorbenen.
Die Ehrenhalle des Mahnmals hütet seit 1985 eine ganz besondere Erinnerung an die auf See gebliebenen:
Das Gedenkbuch der Organisation Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge listet alle Personen, die
während des Zweiten Weltkriegs auf den Meeren verschollen sind. Ein weiteres Namensbuch gedenkt der
Gefallenen der Kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg.
Historische Halle
Dem Turm gegenüber, auf der anderen Seite der 7 000 Quadratmeter großen Freifläche, sehen Sie in der Historischen Halle eine Ausstellung mit zahlreichen Schiffsmodellen und anderen marine- und schifffahrtgeschichtlichen Exponaten. Hier erfahren Sie Wissenswertes über die Entwicklung der Schifffahrt, die Geschichte der Deutschen Marine, die Handelsschifffahrt und aktuelle, wehrpolitische Themen. Mithilfe von großen Schaubildern, Kartenmaterial und zahlreichen spannenden Exponaten, wie z. B. originalgetreuen Schiffsmodellen, erleben Besucher einen sehr authentischen und kurzweiligen Einblick in die Thematik.
Rückblick: Zur Geschichte des Ehrenmals
Der Delegiertentag des Deutschen Marinebundes fasste 1925 den Beschluss, für die gefallenen Kameraden
ein Ehrenmal zu erbauen. Die Grundidee zum Bau des Marineehrenmals, das in seiner Größe und
Gestaltung einmalig ist, ging von Wilhelm Lammertz (Obermaat d. Kaiserlichen Marine) aus. Ein Ausschuss
suchte nach einem geeigneten Standort und einigte sich auf das Gelände des früheren Panzerturms in Laboe.
Der Entwurf des Architekten Munzer aus Düsseldorf wurde zur Ausführung bestimmt. Die
Grundsteinlegung des 85 Meter hohen Turms durch Admiral Scheer fand am
08. August 1927 statt. Am 30. Mai 1936 wurde das Denkmal eingeweiht.
U-Boot U995 am Marine-Ehrenmal
U995 im Zweiten Weltkrieg
U995 wurde am 16. September 1943 auf der Hamburger Werft Blohm & Voss in Dienst gestellt
und war damit eins von 663 Booten des Typs VII C – ein Einhüllenboot mit Satteltank
und einem Druckkörper aus Panzerstahl.
Von 1939 bis 1944 trugen diese Einheiten die Hauptlast im U-Boot-Krieg: Das heutige Mahnmal U995
unternahm – ausgehend von seinem Stützpunkt Narvik in Norwegen – mehrere Feindfahrten in den
Atlantik und das Nordmeer.
Nutzung nach Kriegsende
Nachdem die Schrecken des Zweiten Weltkrieges ihr Ende gefunden hatten, lag U 995 im Mai 1945 in der Werft von Trondheim. Dort sollte es einen neuen Schnorchel bekommen. Die Norwegische Marine übernahm das Boot als Kriegsbeute und stellte es im Dezember 1952 unter dem Namen „KNM Kaura“ in Dienst. Fast auf den Tag genau zehn Jahre fuhr die KNM Kaura unter norwegischer Flagge, bevor sie in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Rückkehr nach Deutschland
Nur drei Jahre später – im Jahre 1965 – gab die Norwegische Marine den Veteranen U995/KNM Kaura als
Zeichen der Versöhnung an Deutschland zurück. Einzige Bedingung: Das U-Boot sollte als Mahnmal für
Frieden und Verständigung eine würdige Nutzung finden.
Nachdem das Kieler Marinearsenal das Boot in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt
hatte, wurde es im Oktober dem Deutschen Marinebund übergeben. Seit März 1972 kann es am Strand
von Laboe besichtigt werden. Jedes Jahr nutzen rund 350 000 Besucher die Gelegenheit, einen
Rundgang durch das U-Boot zu unternehmen.
Öffnungszeiten
1. April bis 31. Oktober
09:00 bis 18:00 Uhr
Tägliche Führung um 14:30 Uhr
1. November bis 31. März
10:00 bis 16:00 Uhr
Anschrift/Kontakt
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