Industriemuseum Howaldtsche Metallgießerei

Industriemuseum Howaldtsche Metallgießerei
Industriemuseum Howaldtsche Metallgießerei

Die Alte Metallgießerei der „Kieler Schiffswerft“ ist das älteste erhaltene Beleg­stück für die Entwicklung der Werft­industrie am Ostufer der Kieler Förde und das einzige historische Industrie­bauwerk, das von allen Kieler Werften erhalten blieb.
Georg Howaldt gründete 1876 die „Kieler Schiffswerft“ (heute HDW) und ließ 1884 nach den Plänen des Architekten Heinrich Moldenschardt, einem Schüler Sempers, die Metall­gießerei errichten.

Charakteristisch für die Gießtechnik ist, dass sich vergleichs­weise kompliziert geformte Werkstücke „in einem Guss“ herstellen lassen.
Die Gussformen in der Howaldtschen Metall­gießerei wurden ausschließlich von Hand her­gestellt. Ein Teil der Formen trocknete vor dem Gießen bei etwa 400 Grad Celsius in zwei Wärme­kammern, die heute leider nicht mehr existieren. Die Legierungen schmolzen in Graphit­tiegeln bei bis zu 1 200 Grad Celsius.

Über 30 Leute arbeiteten in der Alten Metall­gießerei. Hier wurden vor allem Bauteile aus Kupfer und seinen Legierungen wie Bronze, Rotguss und Messing gegossen, für die auf einem Schiff ein beachtlicher Bedarf bestand: Rahmen für Bullaugen, Beschläge, Hebel, Rohrleitungs­armaturen ...
Legendär waren die in der Metallgießerei hergestellten „vergoldeten“ Wasser­hähne und Poller für die Yacht „Christina“ des Reeders Onassis.

Führung
Führung
Schornstein
Schornstein
Metallgießen
Metallgießen

Nach fast hundertjährigem Betrieb wurde 1980 die Metall­gießerei stillgelegt.

Der Verein Industriemuseum Howaldtsche Metall­gießerei e.V. übernahm 2005 die Metall­gießerei. Mit Förder­geldern der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, des Programms URBAN II der Europäischen Gemeinschaft und des Landesamts für Denkmal­pflege konnte das Gebäude saniert und zu einem Museum ausgebaut werden.

Am 20. Mai 2007 übergab Minister­präsident Peter Harry Carstensen das Museum der Öffentlichkeit.

Das Museum lädt an jedem vierten Sonntag zu interessanten Führungen ein.
Es wird die Lokal-, Sozial- und Baugeschichte der Howaldtwerft umrissen und die Arbeits­abläufe an den vorhandenen Einrichtungen erläutert und demonstriert.

Kinder können ihre eigenen Zinnfiguren herstellen.

Öffnungszeiten

Winterpause vom 28. Oktober 2024 bis Mitte April 2025
Ab dem 11. November 2024 sind aufgrund von Umbau- und Reparaturarbeiten keine Führungen möglich. Im April 2025 öffnet die Metallgießerei wieder ihre Tore.

Anschrift/Kontakt

Industriemuseum Howaldtsche Metallgießerei
Grenzstraße 1
24149 Kiel Neumühlen-Dietrichsdorf

0431 202621

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)