Gesehen auf https://www.ostsee.de/kiel/kieler-kloster.php am 21.11.2024
Kieler Kloster
Das Kieler Kloster ist der Gründungsort der Stadt Kiel, ihrer Kirchen und der Universität.
Graf Adolf IV. von Schauenburg gründet 1242 die Stadt Kiel und stiftet ein Franziskanerkloster. Dort lebt er als Ordensmann bis zu seinem Tod im Jahr 1261. Sein Grabstein mit gotischer Inschrift ist bis heute erhalten.
Das Kieler Kloster wird 1530 der Stadt übergeben. Diese richtet in den Räumen des Klosters das
Heiligengeist-Hospital ein. Bereits vier Jahre später zieht die städtische Lateinschule in das Gebäude.
Seit 1555 beherbergte die Klosteranlage das Heiligengeistspital (Kranken- und Pflegeheim).
Nach der Gründung der Kieler Universität 1665 wurde der Klosterkomplex mit seinen diversen Gebäuden
bis 1778 als Sitz der Universität genutzt. Danach werden große Teile des Klosters abgebrochen.
In den Jahren 1903/1904 wird die Klosterkirche umgebaut und erhält einen Turm.
Das Kieler Kloster fällt 1943 einem Bombenangriff zum Opfer. Nur ein Teil des Kreuzganges und das mittelalterliche Gewölbe sowie der noch heute stehende Turm bleiben erhalten.
1950 werden die erhaltenen Räume des Klosters instandgesetzt und ihrer neuen Bestimmung als
„Theologisches Studienhaus Kieler Kloster“ übergeben. Die zerstörte Klosterkirche wurde nicht
wiedererrichtet.
Der erhaltene Teil des Kreuzgangs und das Refektorium werden 1994 restauriert. Elemente aus den
fünfziger Jahren dieses Jahrhunderts wie Sprossenfenster, Parkettfußboden und
Holzverkleidungen werden entfernt. Die Räume erhalten einen weißen Anstrich, Steinfußböden,
moderne Fenster und eine neue Beleuchtung. Dadurch wird die erhaltene mittelalterliche Bausubstanz
wieder deutlich.
Als Abschluss des Wiederaufbaus und Zeichen der Versöhnung spenden 1999 Kieler Bürgerinnen und Bürger
ein Carillon (Großglockenspiel) auf dem Klosterturm. Dort läutet auch wieder die einzig erhaltene Glocke
der Klosterkirche aus dem Jahr 1928.
An jedem ersten Sonnabend des Monats um 11:00 Uhr erklingt vom Turm ein Carillonkonzert. Die
Bronzetafel am Turm informiert über das Carillon.
2002 werden die Außenanlagen wiederhergestellt. Im Kräutergarten, nach mittelalterlichem
Vorbild angelegt, wachsen Kräuter, die bereits im Mittelalter in Klostergärten nachweisbar waren.
Die Umrisse von Klosterkirche und Kreuzgang, den gewölbetragenden Pfeilern und der Taufstätte
sind wieder sichtbar.
2005 wurden vor dem Klostergarten eine Bronzestatue Adolfs IV. und auf dem Platz der einstigen Klosterkirche ein Brunnen und ein Memorial zur Stadtgeschichte aufgestellt. Alle drei sind Werke des Bildhauers Karl-Henning Seemann.
Bei Veranstaltungen wie Ausstellungen und Konzerten können Sie das Flair der historischen Räume, das
ehemalige Refektorium und einen Flügel des Kreuzgangs, erleben.
Ein Gartencafé lädt im Sommer ein, am Ort der Stadtgründung ein „Grafenbräu“, Tee oder Kaffee zu genießen.
Öffnungszeiten
Das Kloster ist während laufender Ausstellungen und immer während und nach den Carillonkonzerten für Besucher geöffnet.
Anschrift/Kontakt
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)