Inselkirche

Inselkirche
Inselkirche

Vom Festland auf die Insel kommend, sehen Sie schon von Weitem die Insel­kirche in Kirchdorf. Im romanisch-gotischen Stil errichtet, bildet der Sakralbau mit seinem 47 Meter hohen Turm die weithin sichtbare Landmarke Poels. Die achteckige Turmspitze wird wegen der Ähnlichkeit mit einer Bischofs­mütze im Volksmund auch so genannt.
Im Schatten der Inselkirche liegt der Hafen von Kirchdorf.

Die Backsteinkirche wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahr­hunderts erbaut. Zu deren feierlichen Einweihung um 1250 erschien sogar ein päpstlicher Legat aus Rom. Viele Hinweise sprechen dafür, dass der im romanischen Stil gebaute Turm der älteste Teil der Kirche ist.

Das erste Langhaus wurde von 1230 bis 1240 an den Turm angebaut und während der Umbau­phase im 14. Jahr­hundert im gotischen Stil erweitert.
Das Kirchenschiff wurde erhöht und um den heutigen Chor mit Apsis verlängert. Ein Gewölbe wurde eingespannt und die alten Schlitz­fenster in Spitzbogen­fenster umgewandelt.

Noch heute lässt sich der Übergang vom romanischen zum gotischen Baustil deutlich erkennen.

Inselkirche
Inselkirche
Inselkirche

Das Innere der Kirche ist sehr schlicht gehalten. In der Kirche befinden sich zwei Altäre aus dem 15. Jahr­hundert. Am Hauptaltar, aus der Zeit um 1420, wird die Krönung der Maria dargestellt. In einem kleinen Seitenaltar an der Nordwand ist eine Madonna im Strahlen­kranz zu sehen (um 1470).

In einer Nische im Chor befindet sich eine sehr seltene aus gotländischem Kalkstein gefertigte Grab­platte aus der Zeit der Christianisierung der Insel zwischen 1150 und 1250.
Diese Art Grabplatte, auf der ein dänisches Scheiben­kreuz in früh­gotischem Stil zu sehen ist, ist in Deutschland sonst nicht bekannt. In Dänemark und auf Gotland ist sie dagegen häufig zu finden.

In Anlehnung an die Seefahrt fertigte Gustav Schwartz 1936 für die Poeler Kirche das Modell eines Zeesen­bootes, unter dem folgende Worte stehen:

„Herr, segen uns dei Seefohrt, stüer uns die Lewensfohrt, schenk uns dei Himmelfohrt.“

Bis in das 18. Jahrhundert gab es in Kirchdorf auf der Insel Poel eine große Festungs­anlage, die einmalig in ihrer Bauweise war.
Die Inselkirche wurde von Ghert Ewert Pilooth in den Festungsbau (1614 bis 1618) integriert. Sie steht als einziger Überrest der Anlage noch unversehrt auf ihrem Platz im nördlichen Teil der Wall­anlagen, deren südlicher und stern­förmiger Ring die Poeler Festung umschloss. Das alte Schloss wurde 1632 zerstört. Nur die Trutz­mauern blieben zurück und bilden heute die Einfassung für Poels Freilicht­bühne, den „Schlosswall“.

Neben den Gottesdiensten steht die Insel­kirche für Führungen und Besuche, aber auch für zahl­reiche Konzerte zur Verfügung, bei denen nicht nur die alte Orgel erklingt.

Öffnungszeiten

Offene Kirche
täglich 10:00 – 16:00 Uhr (sonntags nach dem Gottesdienst)

Gottesdienst

Jeden Sonn- und Feiertag um 10:00 Uhr (am ersten Sonntag im Monat um 11:00 Uhr)
vom Palmsonntag bis zum 1. Advent in der Kirche, im Winter im Pfarrhaus

Kirchenführungen

nach Anmeldung im Pfarramt
sonntags nach dem Gottesdienst

Anschrift/Kontakt

Inselkirche Poel
Schlosswall
23999 Kirchdorf/Poel

038425 20228

(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)