Gesehen auf https://www.ostsee.de/insel-poel/inselkirche.php am 21.11.2024
Inselkirche
Vom Festland auf die Insel kommend, sehen Sie schon von Weitem die Inselkirche in Kirchdorf. Im
romanisch-gotischen Stil errichtet, bildet der Sakralbau mit seinem 47 Meter hohen Turm die
weithin sichtbare Landmarke Poels. Die achteckige Turmspitze wird wegen der Ähnlichkeit mit einer
Bischofsmütze im Volksmund auch so genannt.
Im Schatten der Inselkirche liegt der Hafen von Kirchdorf.
Die Backsteinkirche wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut. Zu deren feierlichen Einweihung um 1250 erschien sogar ein päpstlicher Legat aus Rom. Viele Hinweise sprechen dafür, dass der im romanischen Stil gebaute Turm der älteste Teil der Kirche ist.
Das erste Langhaus wurde von 1230 bis 1240 an den Turm angebaut und während der
Umbauphase im 14. Jahrhundert im gotischen Stil erweitert.
Das Kirchenschiff wurde erhöht und um den heutigen Chor mit Apsis verlängert. Ein Gewölbe wurde
eingespannt und die alten Schlitzfenster in Spitzbogenfenster umgewandelt.
Noch heute lässt sich der Übergang vom romanischen zum gotischen Baustil deutlich erkennen.
Das Innere der Kirche ist sehr schlicht gehalten. In der Kirche befinden sich zwei Altäre aus dem 15. Jahrhundert. Am Hauptaltar, aus der Zeit um 1420, wird die Krönung der Maria dargestellt. In einem kleinen Seitenaltar an der Nordwand ist eine Madonna im Strahlenkranz zu sehen (um 1470).
In einer Nische im Chor befindet sich eine sehr seltene aus gotländischem Kalkstein gefertigte
Grabplatte aus der Zeit der Christianisierung der Insel zwischen 1150 und 1250.
Diese Art Grabplatte, auf der ein dänisches Scheibenkreuz in frühgotischem Stil zu sehen ist,
ist in Deutschland sonst nicht bekannt. In Dänemark und auf Gotland ist sie dagegen häufig zu finden.
In Anlehnung an die Seefahrt fertigte Gustav Schwartz 1936 für die Poeler Kirche das Modell eines Zeesenbootes, unter dem folgende Worte stehen:
„Herr, segen uns dei Seefohrt, stüer uns die Lewensfohrt, schenk uns dei Himmelfohrt.“
Bis in das 18. Jahrhundert gab es in Kirchdorf auf der Insel Poel eine große Festungsanlage, die
einmalig in ihrer Bauweise war.
Die Inselkirche wurde von Ghert Ewert Pilooth in den Festungsbau (1614 bis 1618) integriert. Sie
steht als einziger Überrest der Anlage noch unversehrt auf ihrem Platz im nördlichen Teil der
Wallanlagen, deren südlicher und sternförmiger Ring die Poeler Festung umschloss. Das alte
Schloss wurde 1632 zerstört. Nur die Trutzmauern blieben zurück und bilden heute die
Einfassung für Poels Freilichtbühne, den „Schlosswall“.
Neben den Gottesdiensten steht die Inselkirche für Führungen und Besuche, aber auch für zahlreiche Konzerte zur Verfügung, bei denen nicht nur die alte Orgel erklingt.
Öffnungszeiten
Offene Kirche
täglich 10:00 – 16:00 Uhr (sonntags nach dem Gottesdienst)
Gottesdienst
Jeden Sonn- und Feiertag um 10:00 Uhr (am ersten Sonntag im Monat um 11:00 Uhr)
vom Palmsonntag bis zum 1. Advent in der Kirche, im Winter im Pfarrhaus
Kirchenführungen
nach Anmeldung im Pfarramt
sonntags nach dem Gottesdienst
Anschrift/Kontakt
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)