Gesehen auf https://www.ostsee.de/groemitz/kirche.php am 23.11.2024
St.-Nicolai-Kirche Grömitz
Die Grömitzer St.-Nicolai-Kirche blickt auf eine spannende Geschichte, die ihren Ursprung vermutlich Mitte des 13. Jahrhunderts nimmt, zurück: Sie wurde wahrscheinlich um 1230 errichtet und fand das erste Mal im Jahre 1259 in einem Verzeichnis der Kirchen des Bistums Lübeck Erwähnung.
Während das einschiffige rechteckige Langhaus und der kastenförmige Chor noch aus der
Gründerzeit stammen, wurden der Turm und die Sakristei an der Südseite später aus Backsteinen
angesetzt. Überlieferungen zufolge soll sich aber auch die Gestalt des Turmes gewandelt haben: Der
einst für seine hohe Spitze bekannte Turm verlor diese wohl durch einen Sturm im Jahre 1663.
Da die gesamte Inneneinrichtung im 17. und 18. Jahrhundert erneuert wurde, ist davon
auszugehen, dass St. Nicolai von den Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges stark in
Mitleidenschaft gezogen wurde.
Altar und Rokoko-Kanzel
Der barocke Altar wurde 1734 vom österreichischen Maler und Ingenieur Melchior Tatz geschaffen.
Im Mittelpunkt steht die Darstellung des gekreuzigten Jesus. Ein Medaillon mit der Auffahrt Jesus
schmückt den Altargiebel, der von vier aus Holz geschnitzten Figuren flankiert wird. Sie verkörpern die
Tugenden Glaube, Liebe, Hoffnung und Demut.
Die Rokoko-Kanzel mit Schalldeckel wurde vom Hofbildhauer August Friedrich Moser aus Eutin
geschaffen und höchstwahrscheinlich in den 60er-Jahren des
18. Jahrhunderts gestiftet.
Taufbecken und Taufkrone
Nicolaus Grimmenstein stiftete im Jahre 1703 einen mit Schnitzwerk und großem Messingbecken ausgestatteten hölzernen Taufstein. Die spätbarocke dreistöckige Taufkrone zählt zu den wertvollsten in ganz Norddeutschland: Ihre unterste Ebene zeigt eine Gruppe von Engeln mit Kreuzigungswerkzeugen in den Händen, darüber ist der Kampf des Erzengels Michael mit dem Drachen dargestellt. Jesus Taufe bildet den Abschluss des Kunstwerks. Seit der großen Kirchenrenovierung im Jahre 1965 zeigt St. Nicolai allerdings nur noch die originalgetreue Kopie des Taufbeckens.
Orgel und Empore
33 Mark kostete die erste Orgel der St.-Nicolai-Kirche. Sie stammte aus dem Jahr 1615 und wurde – nachdem sie über 100 Jahre ihren Dienst tat – 1742 durch eine Barockorgel des Lübecker Orgelbauers Bünting ersetzt. Nachdem die ursprüngliche Bemalung des Orgelprospekts in den 1960er-Jahren wieder freigelegt und der technische Teil rund 30 Jahre später erneuert wurde, erstrahlt die Orgel wieder in neuem Glanz. Die Westempore wurde mutmaßlich in den Jahren 1723/1724 erbaut.
„Herr Godd, bliew du uns Stüermann“
Diese plattdeutsche Bitte ist über der Eingangstür der Kirche auf einem der eindrucksvollen
Buntglasfenstern zu lesen: der Wunsch, Gott möge am Ruder bleiben, damit das Lebensschiff
nicht untergeht.
Neben den Kirchenfenstern begeistern die Ausmalung im Kreuzrippengewölbe, die Bilder an der
Südwand der Kirche, große barocke Messingleuchter, Holzschnitzereien an der Nordwand, die
vier Glocken und das Uhrwerk mit viel historischem Flair...
Rund 500 Besucher finden anlässlich von Gottesdiensten oder Konzerten in der Kirche Platz.
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Öffnungszeiten
Kirche
täglich 09:00 – 17:00 Uhr
Gottesdienst
Jeden Sonntag 11:00 Uhr
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