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Gesehen auf https://www.ostsee.de/fischland-darss-zingst/kranichbeobachtung.php am 21.11.2024
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Kranichbeobachtung
Auf diese Zeit haben Vogelfreunde das ganze Jahr gewartet: Ab etwa Mitte September sammeln sich die
Kraniche, die größten Zugvögel Mittel- und Nordosteuropas, um gemeinsam nach Südeuropa und
Afrika in ihre Winterquartiere zu starten.
Höchste Zahlen Mitte Oktober
Die Zahl der bevorzugt auf der Insel Rügen, bei Groß Mohrdorf nahe Stralsund und in der
Boddenlandschaft Fischland-Darß-Zingst rastenden Vögel erreicht zwischen Mitte und Ende Oktober
ihren Höhepunkt. Rund 100 000 Kraniche sind jährlich auf der westeuropäischen Zugroute
unterwegs. Im Oktober 2009 wurden in der Rügen-Bock-Region des Nationalparks Vorpommersche
Boddenlandschaft rund 60 000 Kraniche gleichzeitig gezählt.
Kranichbeobachtungshütten und -plattformen
Rund um und auf dem Barther Bodden können Sie die Kraniche von mehreren Stellen aus beobachten. Unweit
des Ortes Zingst stehen Hütten und auch Plattformen. Von diesen haben Sie einen direkten Blick auf
die im Bodden gelegene Insel Kirr, auf der die Kraniche im landseitigen Uferbereich ihre
Schlafplätze belegen.
Von den Beobachtungsplätzen aus können Sie die Kraniche mit der richtigen Ausstattung
(Teleobjektive von mindestens 400 mm Brennweite) gut fotografieren. Aber bitte ohne
Blitzlicht, um die Kraniche nicht zu verunsichern!
Kranichbeobachtung per Schiff
Im September und Oktober starten zudem Ausflugsschiffe z. B. ab den Häfen Born und Zingst zu
einer Kranichbeobachtungstour auf dem Bodden. Wenn das Schiff abgelegt hat, „passiert“ zunächst
nicht viel. Der Kapitän erzählt Ihnen Wissenswertes über die Insel Kirr und ihre Bewohner: Kühe
weiden hier, Sie sehen Graureiher im Schilf stehen und mit etwas Glück auch einen majestätischen
Seeadler.
Und plötzlich tauchen wie aus dem Nichts die großen keilförmigen Formationen am Abendhimmel
auf. Bei einsetzender Dämmerung erheben sich die Kraniche zu hunderten von den
gegenüberliegenden Futterflächen und steuern die malerisch gelegenen Schlafplätze an.
Ihre Landung auf der Insel Kirr ist von Bord eines Fahrgastschiffes aus gut zu sehen.
Tipp: Leihen Sie sich eines der Ferngläser, die auf vielen Schiffen angeboten werden, um die
beeindruckenden Vögel aus der Nähe zu betrachten!
Kraniche, auch die „Vögel des Glücks“ genannt, sind scheue und wachsame Tiere. Sie werden bis zu
1,30 Meter groß und haben eine Flügelspannweite von bis zu
2,45 Metern.
Die bei uns zu beobachtenden Kraniche brüten in Skandinavien bevor sie ab Mitte August in größeren
Gruppen auf dem deutschen Festland zwischen der Odermündung und dem Darß rasten. Täglich werden es
mehr. Die meisten Kraniche scheinen ihren Stammplatz zu haben, sie sammeln sich wahrscheinlich
jedes Jahr an denselben Rastplätzen.
Kraniche lassen sich nur aus größerer Entfernung beobachten. Spätestens, wenn sie ihre Köpfe heben,
zeigen sie, dass sie sich gestört fühlen. Bei weiterer Annäherung werden sie auffliegen und
verbrauchen dabei unnötig Energie, die sie dringend für ihren Weiterflug in ihre
Überwinterungsgebiete benötigen.
Anfang November sind die letzten Kraniche unterwegs in den Süden, um im März, manchmal schon Ende
Februar, wiederzukommen.