Gesehen auf https://www.ostsee.de/boltenhagen/geschichte.php am 23.11.2024
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Geschichte
Um 1230 | Die heutigen Ortsteile Tarnewitz und Redewisch werden im Ratzeburger Zehntenregister aufgeführt. |
1313 | Der Ortsteil Wichmannsdorf wird in einer Urkunde erwähnt. |
1325 | Boltenhagen wird als „Longa Indago“ (Langhagen) urkundlich erwähnt. |
1336 | Der Name „Boltenhagen“ taucht erstmals in einer Urkunde auf. Das kleine Bauern- und Fischerdorf, belastet mit hohen Abgaben und ausgestattet mit wenigen Rechten, entwickelt sich bis ins 18. Jahrhundert nur unbedeutend weiter. |
1803 | Graf Bothmer aus Klütz nimmt mit seiner Familie von einem Badekarren aus das erste Bad in der Ostsee. |
Um 1810 | kommen erste Badegäste nach Boltenhagen. Einige der einheimischen Bauern ziehen in den Sommermonaten in ihre Ställe oder Scheunen und vermieten die „gute Stube“ an Gäste. |
1830 | Pastor Meyer aus Wismar besucht erstmals das Dörfchen Boltenhagen. Er kommt in den nächsten 50 Jahren in jedem Sommer in das Dorf und hat erheblichen Anteil am Aufschwung Boltenhagens als Badeort. |
1838 | errichtet Tischler Reese die erste Pension in Boltenhagen, das Hotel „Baltique“. |
Um 1840 | stehen 10 Badekarren am Strand, 20 Jahre später sind es bereits 40. |
Ab 1845 | J. J. Wichmann kauft das Hotel „Baltique“, baut das Hotel „Großherzog von Mecklenburg“ und legt Blumengärten, Labyrinthe und Boulevards an. Die Qualität der Unterkünfte steigt. |
Um 1850 | verzeichnen die zehn Bauern und zwei Hotels in Boltenhagen jährlich 600 Gäste. Entlang der heutigen Mittelpromenade entstehen nach und nach weitere Pensionen. |
1855 | Fritz Reuter begleitet seine Frau zur Kur nach Boltenhagen. Mehrere Aufenthalte folgen. |
1861 | Der erste Verschönerungsverein, in dem fast alle Einwohner und viele Gäste Mitglied sind, wird gegründet. Die Mitglieder legen die heutige Strandpromenade und kleine Ruheplätze an und pflanzen Bäume und Baumgruppen. |
1868 | Boltenhagen erhält die erste selbstständige Gemeindeverwaltung. Sie nimmt gleichzeitig die Badeverwaltung wahr. Erster Dorfschulze ist Johann Freitag (bis 1905). |
1872 | Die verheerende Sturmflut an der südlichen Ostseeküste zerstört viele Gebäude. Ein Hochwasserstein an der Kapelle (erbaut 1872) erinnert an die Katastrophe und zeigt den Wasserstand der Flut an. |
Um 1880 | erscheinen erste Dampfer vor Boltenhagen. Die Besucher werden mit Fischerbooten „ausgebootet“. |
1880 | Pastor Meyer besucht Boltenhagen zum 50. Mal. Ihm zu Ehren stellen die Einwohner einen Gedenkstein neben der Kirche auf. |
1911 | wird die 300 Meter lange Seebrücke gebaut. |
1919 | In den schweren Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg wird bis 1922 das „Reutergeld“, ein Notgeld nur gültig für Boltenhagen, herausgegeben. |
5. Juli 1929 | Boltenhagen erhält den Titel „Ostseebad“. Die etwa 70 Vermieter des Ortes beherbergen jährlich 5 000 bis 6 000 Gäste. |
1935 | Die Wehrmacht baut die Erprobungsstelle Tarnewitz für Flugzeug- und Raketenbewaffnung. Zu sehen sind noch heute die einstigen Ziele: große Betonklötze, die aus der See ragen. |
1941 | Die Seebrücke fällt den Eismassen zum Opfer. |
1943-1945 | Mit dem Zweiten Weltkrieg bricht der Badeverkehr zusammen. Die Gästequartiere sind mit Evakuierten und Flüchtlingen belegt. |
1947/48 | Mit dem Haus „Augusta“ steht das erste FDGB-Ferienheim an der Ostseeküste der späteren DDR. Das Blindenkurheim Boltenhagen und das evangelische Kinderkurheim werden eröffnet. |
1953 | Die „Aktion Rose“ enteignet viele Hotel- und Pensionsbesitzer. |
1. Sept. 1956 | Das neue Schulgebäude empfängt erstmals die Schüler Boltenhagens. |
8. Juli 1976 | Boltenhagen wird „Staatlich anerkannter Erholungsort“. |
Nach 1990 |
entstehen viele Tausend Gästebetten in Hotels, Pensionen und Ferienhäusern sowie zahlreiche
Restaurants und Cafés. Die historische Bäderarchitektur wird liebevoll restauriert. |
1992 | Die neue Seebrücke ragt 290 Meter weit in die Ostsee. Am Boltenhäger Strand weht erstmals (seitdem jährlich) die „Blaue Flagge“, eine Auszeichnung für gute Wasserqualität und einen hohen Standard bei Sicherheit und Ordnung. |
1996 | Eröffnung der Strandklinik |
20. März 1998 | Boltenhagen erhält den Titel „Staatlich anerkanntes Seeheilbad“. |
1998 | empfängt die neu erbaute Sanitas-Klinik ihre ersten Kurpatienten. |
2000 | Das neue Kurhaus wird seiner Bestimmung übergeben. |
2002 | Die neue Konzertmuschel und die Trinkkurhalle werden eingeweiht. |
2003 | Boltenhagen begeht feierlich seine 200. Badesaison. |
2005 | taucht in Boltenhagen ein neues Wahrzeichen auf: Eine Meerjungfrau sitzt seit dem Neujahrstag auf einem Stein in der Ostsee am Strand. Keiner weiß, wer die lebensgroße Bronzeskulptur in Auftrag gab. |
2006 | Ein Rechtsstreit um die Meerjungfrau entbrennt. So heimlich wie die Nixe erschien, verschwindet sie in der Nacht zum 27. Februar wieder. |
2008 | Eröffnung des Yachthafens Boltenhagen im Ortsteil Tarnewitz/Weiße Wiek |
2015 | Im Februar schließt die Ostsee-Therme. |
2019 | Die Ostseeküste war zu DDR-Zeiten Grenzgebiet: Informationstafeln auf insgesamt 15 Stelen im Landkreis erklären, was das bedeutete. Eine Stele des Projekts „Grenzenlos von Lübeck bis Boltenhagen“ steht an der Seebrücke. |
2023 | Boltenhagen feiert „220 Jahre Seebad“. |
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)