Gesehen auf https://www.ostsee.de/heiligendamm/geschichte.php am 23.11.2024
Geschichte
Ein großer Steinwall gab Heiligendamm seinen Namen. Einer Sage nach entstand der Steinwall 1427, als Mönche des Klosters Doberan in einer schweren Sturmnacht in ihren Gebeten um Hilfe riefen.
1793 |
gründete Friedrich Franz I., Herzog von Mecklenburg-Schwerin, auf Betreiben seines Leibarztes
Prof. Dr. Samuel Gottlieb Vogel, das erste deutsche Seebad am Heiligen Damm. Als Vorbild dienten die bereits in England bestehenden Seebäder. |
Kurz nach der Gründung des Seebades setzt in Heiligendamm und Doberan eine rege Bautätigkeit ein. Das Seebad wird zunächst durch den Verkauf von 1 000 mecklenburgischen Soldaten finanziert. Später erfolgen der Unterhalt und der Ausbau des Bades teilweise durch die Verpachtung der Doberaner Spielbanken. | |
1793-1870 | entsteht durch die Baumeister J. Ch. H. von Seydewitz, C. T. Severin und G. A. Demmler ein einzigartiges architektonisches Ensemble von Bade-, Logier- und Geschäftshäusern in klassizistischem Stil. |
1795 | trifft der Herzog mit seiner Familie im neuen Seebad zum ersten Bade ein. Am Heiligen Damm soll von jetzt an gebadet und in Doberan gewohnt werden. |
1794 | gibt es für die Badewilligen zwei Badeschiffe (sogenannte „Schaluppen“). |
1805 |
werden die Schaluppen von Badekarren abgelöst. Später folgen ein Damen- und ein Herrenbad – streng
voneinander getrennt. Eine große Rolle spielte neben den vormittäglichen Bädern die Möglichkeit, sich an den Nachmittagen und Abenden zu vergnügen. |
1806 | Eröffnung des Komödienhauses in Doberan |
1817 | stellt Dr. Vogel seine Baderegeln auf, die teilweise noch heute Gültigkeit haben. |
1823 | Einweihung der ältesten Pferderennbahn auf dem europäischen Kontinent zwischen Heiligendamm und Doberan |
1850 | Die Lindenallee wird angelegt. Sie verbindet Heiligendamm und Doberan und existiert noch heute. |
1886 | Nach nur sechswöchiger Bauzeit wird die Schmalspurbahn eingeweiht (Spurbreite 900 mm). Sie verkehrt zunächst nur bis Heiligendamm. |
um 1900 | Internationales Tennisturnier in Heiligendamm |
1910 | erfolgt der Bahnanschluss nach Kühlungsborn. |
1925 | Der Taubenschießstand wird ersetzt durch einen Tontaubenschießstand (bis dahin schoss man auf lebendige Tauben). |
1925-1926 |
Errichtung eines modernen Golfplatzes: Bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges bleibt Heiligendamm ein exklusiver Badeort mit prominenten Gästen. |
1945 | bekommen alle Häuser der „Weißen Stadt am Meer“ einen dunklen Tarnanstrich. |
1947 |
übernimmt die Sozialversicherung Mecklenburg-Vorpommern Heiligendamm, das nunmehr ein Bild des
Verfalls bietet. Die mühevolle Restaurierung beginnt. |
1948 | Der Kurbetrieb wird in der „Kur- und Erholungsstätte für Werktätige“ aufgenommen. Zunächst gibt es nur Vorbeugungs- und Genesungskuren, später folgen Heilkuren. |
1949 | Einrichtung der Fachschule für angewandte Kunst (FAK) – an der Schule werden Innenarchitekten, Möbel-, Produkt-, Grafik- und Schmuckdesigner ausgebildet. |
1961 | findet das vorerst letzte Pferderennen statt, die Galopprennbahn wird umgepflügt. |
1990 | Mit der politischen Wende ziehen sich die ehemaligen Betreiber aus den stark modernisierungs- und reparaturbedürftigen Gebäuden zurück. |
1993 | wird die Galopprennbahn wieder eingeweiht, Heiligendamm bekommt eine 200 Meter lange Seebrücke. |
1996 | erwirbt die Fundus Gruppe die meisten Gebäude der „Weißen Stadt am Meer“. |
1997 | eröffnet die MEDIAN Klinik in Heiligendamm. |
2000 | Im Sommer schließt die Fachschule für angewandte Kunst (FAK), rund 1 500 Studentinnen und Studenten absolvierten hier seit 1949 ihr Studium. |
2001 | feiert das Grand Hotel Richtfest. Als Ehrengäste sind Bundespräsident Johannes Rau und der Ministerpräsident Mecklenburg-Vorpommerns, Harald Ringstorff, geladen. |
2003 | erfolgt mit der Eröffnung des Kempinski Grand Hotel Heiligendamm die Wiedergeburt des exklusivsten Seeheilbades an der deutschen Ostseeküste. |
Juli 2006 | besucht der amerikanische Präsident Georg W. Bush auf Einladung der Bundeskanzlerin Angela Merkel Heiligendamm. |
Juni 2007 | treffen sich auf Einladung der Bundesregierung die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen und Russlands zum G8-Gipfel. |
(alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten)