Gesehen auf https://www.ostsee.de/flensburg/marien-kirche.php am 22.11.2024
St.-Marien-Kirche
Die St.-Marien-Kirche gehört zu den größten und bedeutendsten Kirchen in Flensburg.
Die dreischiffige gotische Hallenkirche ist bereits der zweite Kirchenbau an gleicher Stelle. Nach der Zerstörung der Vorgängerkirche 1248 begannen die Flensburger 1284 mit dem Neubau ihrer St.-Marien-Kirche.
Die Kirche umfasste zunächst drei Joche im Westen. Erst um 1400 wurde die Kirche um zwei Joche nach Osten hin erweitert. Die Seitenschiffe erhielten Kapellen mit unterschiedlicher Tiefe und großen dreiteiligen Fenster. Ein Dachreiter schmückte den damals noch turmlosen Bau.
Die Kanzel, 1579 von Hinrich Mattes aus Lübeck gefertigt, besteht aus einem Korb, der Treppe mit Tür und dem Schalldeckel.
Die Brüstung des Korbes enthält sieben Reliefs mit einer seltenen Bilderfolge. Sie zeigen den Sündenfall, die
Opferung Isaaks, den barmherzigen Samariter, Jesus Predigt vom Boot, die Bekehrung des Paulus, das Gleichnis vom
verlorenen Schaf und die Verklärung Christi. Eine umgekehrte Konsole hält den Kanzelkorb, der neben Inschriften
in lateinischer Sprache mit einer Sanduhr mit vier Gläsern aus der Zeit um 1700 versehen ist.
Der Altar, von Dietrich Nacke gestiftet, ist aus dem Jahr 1598. An diesem Kunstwerk arbeiteten mehrere Flensburger Schnitzer, unter anderen Heinrich Ringerinck. Von Jan van Enum stammen die Gemälde. Links neben dem Sockelgeschoss steht Petrus mit dem Schlüssel des Himmelreichs, auf der rechten Seite ist Paulus mit dem Schwert des Glaubens aufgestellt.
Auf der linken Tür sehen Sie die Beschneidung Jesu und darüber Jesus Christus, auf der rechten Tür sind die Taufe Jesu und Johannes der Täufer zu erkennen. Die Bildnisse über dem Hauptgeschoss stellen die Stifter Dietrich Nacke und seine Ehefrau Katharine Nacke dar. Sie wurden vor diesem Altar begraben.
Von 1730 bis 1731 wurde ein Turm mit einer Barockhaube über dem Westjoch des Mittelschiffes auf verstärkten
Turmeckpfeilern und der alten Westfassade errichtet. Ein mächtiges Mansarddach fasst seit 1788 das
Mittelschiff und die Seitenschiffe zusammen.
Nach Plänen des Architekten Johannes Otzen wurde von 1878 bis 1880 die Barockhaube durch einen spitzen
Turmhelm ersetzt. Die Glockenstube befindet sich hinter den Turmgiebeln, die je zwei spitzbogige Schallöffnungen besitzen.
In der westlichen Turmfront können Sie in einer Fensterblende das aufgestellte Standbild der Mondsichelmadonna
mit Kind entdecken.
Das Kunstwerk aus Bückeberger Stein wurde 1589 von Hinrich „Stenhouwer und Snitker“ für den damals neu erbauten
Westgiebel geschaffen. Die im Osten befindliche kleinere Kapelle besitzt seit 1780 einen zierlichen, geschweiften
Volutengiebel.
Die Architektur der Hallenkirche können Sie sehr gut an der mächtigen Ostwand erkennen. Sie wird von zwei Pfeilern gestützt und ist aus roten Klostersteinen gemauert. Der Giebel besteht aus gelben Ziegeln und zeigt ein Ochsenauge und die Zahl 1788. Im Norden der Kirche wurde 1901 eine doppelstöckige Sakristei mit Treppenturm angebaut. Als Haupteingang dient heute der aus dem Jahr 1958 stammende Portalvorbau an der Südseite der Kirche.
Zu Anfahrt/KontaktVeranstaltungen vor Ort
Besichtigung
Montag bis Freitag 10:00 – 16:00 Uhr, Samstag 09:30 – 12:20 Uhr
Gottesdienste
Sonntags um 11:15 Uhr
Anschrift/Kontakt
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